Seit Mitte April kennt der Euro scheinbar nur eine Richtung: Den Süden. Gegenüber dem US-Dollar hat die Gemeinschaftswährung seither 3,5% verloren und handelt auf den niedrigsten Niveaus seit Jahresbeginn – eine Entwicklung, die ohne Zweifel berechtigte Fragen über den mittel- und längerfristigen Ausblick für das Währungspaar aufwirft. Bevor die Euro-Bullen jedoch die Flinte ins Korn werfen, lohnt sich ein genauerer Blick auf das aktuelle Geschehen. Zunächst ist festzuhalten, dass die Abwertung des Euros (bislang) vornehmlich im Verhältnis zum US-Dollar zum Tragen kam. Auf handelsgewichteter Basis bewegt sich die Gemeinschaftswährung weder auf auffälligen Niveaus noch kann von dramatischen Kursverlusten die Rede sein. Anders sieht es dagegen beim US-Dollar aus, konnte dieser doch in den vergangenen Wochen auf breiter Basis zulegen und gegenüber allen anderen G10-Währungen punkten. Der EUR-USD-Kursrutsch seit Mitte April ist also nicht so sehr einer Euro-Abwertung, sondern vielmehr einer Dollar-Aufwertung geschuldet. Letztlich dürfte es der kräftige Anstieg der Renditen…
