Krypto: Mehr als Bitcoin – Smart-Contract-Plattformen wollen an die Spitze
Der Krypto-Markt hat mehr zu bieten als Bitcoin. Die insgesamt über 10.000 Altcoins, darunter auch einige Smart-Contract-Plattformen, wollen die Führung übernehmen.
Beflügelt von Zuflüssen in Spot-ETFs erreichte die führende Kryptowährung Bitcoin zuletzt neue Allzeithochs über 70.000 US-Dollar. Die Marktkapitalisierung bewegt sich aktuell bei rund 1,4 Bio. US-Dollar und liegt damit auf einem vergleichbaren Niveau wie das Edelmetall Silber. Doch nicht nur der Bitcoin profitiert derzeit vom ETF-Hype, der gesamte Krypto-Markt kann mittlerweile eine Marktkapitalisierung von rund 2,6 Bio. US-Dollar vorweisen. Nach all der Aufmerksamkeit für Bitcoin lohnt sich daher ein genauer Blick auf die Thronanwärter.
Gestartet mit der Vision, Verbesserungen gegenüber Bitcoin hervorzubringen und neue Lösungen in diversen Anwendungsfeldern zu schaffen, wollen Blockchains wie Ethereum, Solana, Cardano und Avalanche die Führung im Krypto-Segment übernehmen. Im Fokus der Bemühungen steht dabei das sogenannte Blockchain-Trilemma. Das betrifft die Punkte Skalierbarkeit, Dezentralität und Sicherheit – Anstrengungen in einem Bereich gehen in der Regel zu Lasten eines anderen. Eine Gemeinsamkeit der genannten Blockchains ist die Möglichkeit zur Nutzung von Smart Contracts. Dabei handelt es sich um selbstausführende Verträge, bei denen die Wenn-Dann-Bedingungen der Vereinbarung zwischen Käufer und Verkäufer direkt in Codezeilen geschrieben werden. Diese Innovation ist der Ausgangspunkt für viele weitere Anwendungsbereiche der Blockchain-Technologie und ein wichtiger Bestandteil neuer Projekte.
Darüber hinaus erzielten alternative Blockchain-Projekte in den letzten Jahren große Fortschritte hinsichtlich eines geringeren Energieverbrauchs, einer höheren Transaktionsgeschwindigkeit und niedrigerer Gebühren. So konnte beispielsweise bei der nach Marktkapitalisierung zweitgrößten Kryptowährung Ether(eum) durch die Umstellung des Konsensalgorithmus im Jahr 2022 der Stromverbrauch der Blockchain um rund 99,9% gesenkt werden. In puncto Skalierbarkeit mischt Solana ganz vorn mit. Die Blockchain ist in der Lage, bis zu etwa 65.000 Transaktionen pro Sekunde durchzuführen und überflügelt damit selbst etablierte traditionelle Finanzdienstleister. Cardano verfolgt unterdessen den einzigartigen wissenschaftlichen Ansatz, das Blockchain-Ökosystem durch Peer-Review-Ansätze zu verbessern.
Hinsichtlich Marktkapitalisierung ist Bitcoin zwar nach wie vor das Maß aller Dinge im Krypto-Segment. Ein Blick auf die zweite Reihe zeigt aber, dass einige Altcoins ihre Daseinsberechtigung haben. So legen beispielsweise Smart-Contract-Plattformen den Grundstein für dezentrale Applikationen und haben einige Innovationen wie Decentralised Finance und NFTs hervorgebracht. Inwieweit dies für den ein oder anderen Altcoin genügen wird, um zum einen dauerhaft höhere Kurse zu rechtfertigen und zum anderen die Vormachtstellung Bitcoins in Frage zu stellen, lässt sich indes derzeit nicht sagen.
-- Marcel Heinrichsmeier, Timo Reimann