Angesichts des jüngsten Rückgangs der Kerninflationsrate und des anhaltenden Verfalls der längerfristigen Inflationserwartungen stehen die europäischen Währungshüter mit Blick auf die März-Zinssitzung unter erheblichem Handlungsdruck. Um die Marktspekulationen nicht zusätzlich anzufachen, haben sich die Notenbank-Oberen im Hinblick auf weitere geldpolitische Maßnahmen zuletzt zurückhaltend geäußert. Für die anstehende Zinssitzung erwarten wir mindestens eine Senkung des Einlagensatzes um 10 Basispunkte auf minus 0,40%. Ein solcher Schritt ist allerdings von den Marktakteuren bereits vorweggenommen. Vor diesem Hintergrund könnte die EZB mit der Einführung eines zweistufigen Einlagensatz positiv überraschen. Dieser würde es der Notenbank ermöglichen den Einlagensatz tiefer in den negativen Bereich zu drücken und zugleich die negativen Auswirkungen für den Bankensektor zu dämpfen. Mit umfangreicheren Anpassungen des Anleiheankaufprogrammes ist zu dieser Zinssitzung nicht zu rechnen. Im Zusammenhang mit der turnusgemäßen Überarbeitung der EZB-Projektionen ist hervorzuheben, dass die Stabsmitarbeiter zur März-Zinssitzung erstmals einen Blick bis ins Jahr 2018 wagen. Hier steht vor allem die…
