Zunächst konnte der deutsche Blue Chip-Index gestern seine dynamisch positive Kursentwicklung vom Vortag weiter fortsetzen und sich damit deutlich von der charttechnischen Unterstützungszone um 9.325 Punkte absetzen. Der Übergang zu ersten Gewinnmitnahmen im Rahmen einer schwächer einsetzenden Wall Street am Nachmittag beeinträchtigten die verbesserte charttechnische Gesamtlage beim DAX nicht wesentlich.
Damit deutet einiges darauf hin, dass der DAX in der aktuellen Marktphase ein „lokales Trading Tief“ markiert hat. Mit dem Überwinden der abwärts gerichteten Trendlinie vom Jahreswechsel (siehe Grafik) findet insbesondere der zyklentechnische „Fahrplan“ der internationalen Aktienmärkte eine Bestätigung. Dieser „Fahrplan“, der sich aus dem vierjährigen US-Präsidentschaftswahlzyklus speist, zeigt auf, dass sich in einem Wahljahr mit einem bereits in der zweiten Amtsperiode befindlichen US-Präsidenten (sog. „lame duck“ – „lahme Ente“) typischerweise im Februar ein Tiefpunkt bildet, dem eine Rally bis in den April hinein folgt.
Somit ergibt sich auch für den DAX die Chance auf eine fortgesetzte Stabilisierung. Diese besitzt zunächst ein weiter gehendes Kurspotenzial bis in den Bereich des charttechnischen Widerstands um 9.900 Punkte. Auch wenn insgesamt von einem deutlich positiven Impuls auszugehen ist, muss die gesamte Bewegung jedoch nur als eine Gegenbewegung im weiterhin intakten übergeordneten „Bärenmarkt“ betrachtet werden. Strategisch bedeutet dies für den weiteren Verlauf noch einmal deutlichere Kursrisiken.
1. Widerstand 9.550 / 2. Widerstand 9.900