Bei Aktien kommt es (manchmal) auf die Groeße an – der neue „Friedrich“ ist da!

In der aktuellen Ausgabe unseres Privatkundenmagazins beleuchten wir einmal mehr ein aktuelles Thema aus verschiedenen Perspektiven unseres Analysespektrums, von A wie Aktienunternehmen bis Z wie Zeitenwende.

 

In der jüngst erschienenen Ausgabe unseres Privatkundenmagazins „Friedrich“ haben wir uns im Kontext des übergeordneten Themas „Neues Kapitel geopolitischer Realität“ unter anderem mit der Frage auseinandergesetzt, inwieweit die Unternehmensgröße bei der Bewältigung eines herausfordernden Umfelds eine Rolle spielt. Dass 2022 kein einfaches Jahr für die meisten Unternehmen und ihre Entscheidungsträger war, sollte dabei nicht darüber hinwegtäuschen, dass einige Aktiengesellschaften mit der Situation besser zurechtgekommen sind als andere. So steht dem 12%igen Minus beim DAX, der die Wertentwicklung der 40 größten Unternehmen des deutschen Aktienmarktes misst, ein mehr als doppelt so hoher Verlust beim SDAX gegenüber. Letzterer umfasst 70, verglichen mit dem deutschen Leitindex, nach Marktkapitalisierung und Börsenumsatz deutlich kleinere Unternehmen. Gemessen an den jeweiligen Stoxx- beziehungsweise MSCI-Indizes für den Euroraum und Europa insgesamt fällt die Bilanz ähnlich aus.

 

Der Blick auf die europäischen Aktienindizes verrät demnach: „Size matters“. Offenbar fällt es „großen Containerschiffen“ leichter, durch von Krisen und Unsicherheit geprägtes Fahrwasser zu navigieren. Tatsächlich gibt es mehrere Argumente, die diese Beobachtung untermauern. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang zum einen eine globalere Ausrichtung hinsichtlich Zulieferer, Produktionsstätten und Absatzmärkte sowie eine tendenziell stärkere Diversifikation der Produktpalette. Sie haben folglich mehr Spielräume, auf geänderte Rahmenbedingungen zu reagieren, und sind von einer Energiekrise oder Absatzproblemen in einer Region nur partiell betroffen. Zum anderen sind größere Unternehmen in der Regel besser als kleinere Aktiengesellschaften in der Lage, Kostensteigerungen in ihre Absatzpreise zu überwälzen.

 

Die Beobachtung, dass große Unternehmen bessere Chancen haben, mit einer Krise zurechtzukommen, bedeutet indes nicht, dass sie generell besser aufgestellt sind. Dies hat der Jahresstart 2023 deutlich gemacht: Sowohl in Deutschland, dem Euroraum und Europa insgesamt als auch in den USA schnitten Indizes für Großunternehmen in den ersten Wochen dieses Jahres bestenfalls genauso gut ab wie ihre Pendants kleinerer Aktiengesellschaften. Zwei Erkenntnisse lassen sich abschließend festhalten: Zum einen ist die richtige Anlageentscheidung auch immer eine Frage des angemessenen Timings; zum anderen sind derart herausfordernde Rahmenbedingungen, wie sie 2022 herrschten, nicht oder nur sehr schwer zu prognostizieren.

 

Dieses und weitere Themen haben wir in der aktuellen Ausgabe unseres Privatkundenmagazins Friedrich aufgegriffen. Um die Publikation besser in unser Angebot für Privatkunden zu integrieren, können Sie neuerdings direkt über unseren DZ Research Blog auf die Friedrich-Reihe zugreifen. Viel Spaß beim Lesen!

 

-- DZ BANK Research-Team