Aufwärtssignal im Herbst – Euro-Indikator legt wieder zu

Nach zwei Dämpfern im Sommer zeigt der Euro-Indikator im Oktober wieder nach oben. Getragen von steigenden Aktienkursen, einer steileren Zinskurve und besseren Unternehmensumfragen stabilisiert sich die europäische Wirtschaft. Der Arbeitsmarkt mahnt jedoch zur Vorsicht.

Das Bild stellt zwei Graphen dar, die finanzielle Indikatoren für den Euro-Raum zeigen:

**Linker Graph (Euro-Indikator: Rückenwind kehrt zurück):**
- **Titel:** "Euro-Indikator: Rückenwind kehrt zurück"
- **Datenreihe:** DZ BANK Euro-Indikator
- **Zeitspanne:** 2015 bis 2025
- **Index:** Basiswert 2000 = 100
- **Beschreibung:** Der Graph zeigt die Schwankungen des Euro-Indikators über die angegebene Zeitspanne. Man kann erkennen, dass der Indikator in den letzten Jahren diverse Höhen und Tiefen erfahren hat, aber eine sanfte Aufwärtsbewegung in Richtung 2025 zeigt.

**Rechter Graph (Kein Höhenflug, aber Stabilisierung erkennbar):**
- **Titel:** "Kein Höhenflug, aber Stabilisierung erkennbar"
- **Datenreihe:** Eurostat BIP (links)/Euro-Indikator (rechts)
- **Zeitspanne:** 2013 bis 2025
- **Einheit:** Jahresvergleich in Prozent (J/J in %)
- **Beschreibung:** Dieser Graph vergleicht das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der Eurozone mit dem Euro-Indikator. Das BIP zeigt eine moderate Schwankung und eine erkennbare Stabilisierung der Werte, trotz einiger Variabilität über die Jahre.

**Zusammenfassung:**
Die beiden Graphen bieten einen Überblick über die Wirtschaftslage in der Eurozone, insbesondere in Bezug auf den allgemeinen wirtschaftlichen Optimismus laut Euro-Indikator und das konkrete BIP-Wachstum. Beide Indikatoren deuten auf eine Erholung und potenzielle Stabilisierung der Wirtschaft in der Zukunft hin, trotz der Schwankungen in den vergangenen Jahren.


Nach zwei schwachen Monaten hat sich die konjunkturelle Lage im Euroraum im Oktober spürbar verbessert. Der Euro-Indikator der DZ BANK kletterte um 0,3% auf 98,1 Punkte und glich damit einen Teil der Verluste aus dem Sommer aus. Im Vergleich zum Vorjahr liegt der Wert 1,7% höher. Das Muster aus kurzen Rücksetzern und anschließenden Gegenbewegungen setzt sich fort – diesmal mit einem klar positiven Unterton. Der Herbst bringt somit keinen Höhenflug, aber einen erkennbaren Schritt in Richtung Stabilisierung.

 

Besonders stark kam der Impuls vom Finanzsektor. Die Aktienmärkte im Euroraum zeigten im Monatsdurchschnitt eine deutliche Aufwärtsbewegung und trugen maßgeblich zum Anstieg des Euro-Indikators bei. Gleichzeitig normalisierte sich die Zinsstruktur, was ein klassisch positives Signal für die Konjunktur ist. Die reale Geldmenge wuchs etwas langsamer, bleibt aber unterstützend. Die Europäische Zentralbank beließ ihre Leitzinsen unverändert und bekräftigte ihren datenabhängigen Kurs. Dadurch blieb die Planungssicherheit für Unternehmen und Haushalte erhalten.

 

Auch die Umfragedaten deuten auf eine breitere Erholung hin. So erreichte der Einkaufsmanagerindex für die Industrie im Oktober genau die neutrale Marke von 50 Punkten, während der Dienstleistungssektor mit 52,6 Punkten deutlich im Wachstumsbereich liegt. Die Produktionserwartungen der EU-Kommission zogen spürbar an und das Konsumentenvertrauen verbesserte sich leicht. Dennoch bleiben die Haushalte vorsichtig, was angesichts hoher Unsicherheit und eines nur zögerlichen Arbeitsmarktes nachvollziehbar ist.

 

In der Realwirtschaft zeigen die Daten erstmals wieder eine positive Tendenz. So drehte der Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe nach mehreren Rückgängen kräftig ins Plus, und auch die Zahl der Baugenehmigungen stieg. Damit deuten erstmals seit Monaten mehrere Teilindikatoren in dieselbe Richtung. Einziger Schwachpunkt bleibt der Arbeitsmarkt, wo die Zahl offener Stellen weiter zurückgeht. Insgesamt gewinnt die Erholung im Euroraum an Kontur, sie bleibt jedoch empfindlich gegenüber politischen Risiken. Erst wenn die Industrie-PMIs dauerhaft über 50 liegen und sich der Arbeitsmarkt stabilisiert hat, kann von einem echten Aufschwung gesprochen werden.

 

-- Matthias Schupeta