Weltweiter Chipmarkt bleibt auf Rekordkurs

Der globale Chipmarkt, der bereits im Jahr 2024 Jahr einen Umsatz-Höchstwert erreicht hat, befindet sich auch im laufenden Jahr auf Rekordkurs. Im April hat sich die Erlösdynamik sogar noch beschleunigt. Wichtigster Teiber ist weiterhin die stark anziehende Verbreitung von Anwendungen auf Basis von Künstlicher Intelligenz (KI) sowie die hohe Nachfrage nach Chips für das Hochleistungsrechnen (High Performance Computing). Dieser positive Trend dürfte sich im Jahresverlauf und auch im kommenden Jahr fortsetzen.

 

 

Laut Angaben des Branchenverbandes SIA (Semiconductor Industry Association) ist der weltweite Halbleiterumsatz im April 2025 gegenüber dem Vorjahresmonat um 22,7% auf 57,0 Mrd. USD gestiegen. Damit hat sich die Wachstumsdynamik gegenüber den Vormonaten (Januar: +17,9%; Februar: +17,1%; März: +18,8%) erneut beschleunigt. Seit langer Zeit trugen wieder sämtliche Regionen zu dem Erlösplus bei. Amerika ragte mit einem Anstieg von 44,4% heraus. Zuwächse verbuchten zudem die Regionen Asien/Pazifik (+23,1%), China (+14,4%), Japan (+4,3%) und Europa (+0,1%). In den ersten vier Monaten des Jahres 2025 legten die globalen Chiperlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 19,1% zu. Der Markt entwickelt sich derzeit besser als von der Organisation WSTS (World Semiconductor Trades Statistics) erwartet. Diese bestätigte vor wenigen Tagen die Prognose für das laufende Jahr, die ein Wachstum von 11,2% (2024: +19,2%) vorsieht. Für das Jahr 2026 wird ein weiterer Anstieg von 8,5% in Aussicht gestellt.

 

Wichtigster Wachstumstreiber dürfte auf absehbare Zeit die hohe Nachfrage nach Prozessoren für KI-Anwendungen und das Hochleistungsrechnen (High Perfomance Computing) sein. Besonders begehrt dürften leistungsstarke Logik- und Speicherchips sein. Diese werden unter anderem für das Training und die Anwendung von KI-basierten Sprachmodellen (Large Language Models) sowie für die Analyse und Verarbeitung großer Datenmengen eingesetzt. Für eine Fortsetzung der sehr erfreulichen Entwicklung des weltweiten Halbleitermarktes sprechen zudem die Investitionspläne der großen Rechenzentrenbetreiber. Die sogenannten Hyperscaler, bei denen es sich zumeist um US-Konzerne handelt, haben für dieses Jahr einen sehr starken Anstieg der Investitionen in die Technologieinfrastruktur angekündigt. Der Großteil der Mittel wird dabei unserer Auffassung nach in den Bau und die Ausstattung von Rechenzentren fließen.

 

Auch die langfristigen Perspektiven sind aus unserer Sicht sehr gut. So prognostiziert die SIA für das Jahr 2030 einen Anstieg der globalen Hableitererlöse auf rund 1,0 Bio. USD. Noch optimistischer zeigte sich vor Kurzem der in Taiwan beheimatete größte Chipauftragsfertiger TSMC, der sogar mit einem jährlichen Umsatz von 1,3 Bio. USD am Ende des Jahrzahnts rechnet. Auch wir erwarten, dass der positive Trend anhalten und der Chipmarkt auf Rekordkurs bleiben wird.

- Ingo Wermann