Fed mit abwartender Haltung – Tür für Zinssenkung bleibt offen

Die US-Notenbank pausiert im Zinssenkungszyklus. Zielband für die Fed Funds Rate bleibt unverändert bei 4,25% bis 4,50%.

 

Das Bild stellt ein Diagramm dar, das die Entwicklung der PCE-Inflation in den USA im Vergleich zum Fed-Inflationsziel von 2 % über den Zeitraum von 2012 bis 2024 zeigt. Die Linie des Diagramms hebt die Unterschiede zwischen der tatsächlichen Inflationsrate (PCE-Inflation) und der angestrebten Inflationsrate der US-amerikanischen Zentralbank (Fed Inflationsziel) hervor. Diese Darstellung bietet einen visuellen Überblick über die Inflationstrends in den USA und deren künftige Prognose, zusammen mit der Entscheidung der Fed, weitere Zinssenkungsschritte erst nach Abwarten eines weiteren Rückgangs der Inflation zu erwägen. Das Diagramm deutet auf eine über dem Ziel liegende Inflation in den letzten Jahren hin und zeigt einen Rückgang, der in den nächsten Jahren unter dem Inflationsziel bleiben könnte.

 

Im Zuge der ersten FOMC-Sitzung in diesem Jahr haben die US-Währungshüter keine Anpassungen am geldpolitischen Kurs vorgenommen und das Zielband für die Fed Funds Rate bei 4,25% bis 4,50% belassen. Das geldpolitische Statement wurde im Vergleich zur FOMC-Sitzung im Dezember nur geringfügig angepasst. Allerdings wurde die Passage gestrichen, wonach die Inflation Fortschritte in Richtung des Inflationsziels macht. Nun heißt es, die Inflation sei weiterhin leicht erhöht. Die Lage am Arbeitsmarkt wird in der Pressemitteilung als solide beschrieben. Die US-Notenbankvertreter betrachten die Risiken zur Erreichung des Beschäftigungs- und Inflationsziel weiterhin als etwa ausgeglichen. In einer ersten Marktreaktion verzeichneten die Fed Funds Futures Kursverluste. Dies deutet darauf hin, dass die Marktteilnehmer das Statement als leicht „hawkish“ interpretieren.

 

Notenbank will weitere Fortschritte beim Disinflationsprozess abwarten

Im Rahmen der Pressekonferenz erklärte Powell, dass es nach den bisherigen Zinssenkungen keine Eile gebe, den geldpolitischen Kurs anzupassen. Sollte sich der Arbeitsmarkt abkühlen oder die Inflation nachlassen, sei man jedoch bereit, die Zinszügel weiter zu lockern. Auch wenn Powell eine gewisse Zuversicht signalisierte, dass sich der Disinflationsprozess fortsetzt, wollen die Notenbank-Oberen zunächst weitere Datenveröffentlichungen abwarten. Von Pressevertretern wurde Powell auch zu den möglichen Auswirkungen der politischen Vorhaben der Trump-Administration (Zölle/Migration) befragt. Laut dem Notenbankchef spielen die Fed-Mitarbeiter verschiedene Szenarien durch, wie sich die politischen Vorhaben auf Inflation und Konjunktur auswirken könnten. Es scheint aber noch keine klare Vorstellung zu geben, wohin die Reise geht. Diese Unsicherheit dürfte auch dazu beigetragen haben, dass die Fed eine Pause in ihrem Zinssenkungszyklus einlegt.

 

Zinssenkungszyklus noch nicht abgeschlossen – Fed neigt aber zur Vorsicht

Wir gehen davon aus, dass der Inflationsdruck in den USA bis zum Sommer noch etwas nachlassen dürfte. Dies sollte es der Notenbank ermöglichen, die Zinszügel noch etwas zu lockern. Die Geldpolitik dürfte aber im restriktiven Bereich bleiben. Damit wirkt der geldpolitische Kurs weiterhin bremsend auf die US-Konjunktur. Damit würde Powell dem Risiko Rechnung tragen, dass Trumps Zollpolitik die Inflation in den USA perspektivisch wieder anheizen könnte.

- Christian Reicherter