Einkaufsmanagerbefragung: Hoffnung auf einen Trump-Effekt?

Der Composite-Einkaufsmanagerindex für den Euro-Raum klettert im Januar und erreicht einen Wert über der neutralen Marke. In Frankreich und Deutschland verbessern sich die Indizes für die Industrie, allerdings auf weiterhin niedrigem Niveau.

 

Das Bild stellt den Composite-Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Euro-Raum dar. Der PMI ist ein Indikator dafür, in welchem Maße die Wirtschaft aktiv ist, insbesondere in den Bereichen Herstellung und Dienstleistung. Dieser Index wird als eine Linie auf einem zweidimensionalen Diagramm gezeigt, wobei die x-Achse die Zeit (von 2021 bis 2025) und die y-Achse die Indexpunkte darstellt.

**Key Details:**

1. **Composite PMI EWU:**  
   - Die Linie zeigt die Veränderung des Composite-PMI im Euro-Raum im Laufe der Zeit.
   - Der Index liegt überwiegend über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.
   - Schwankungen lassen sich von der Wirtschaftsentwicklung, Unsicherheiten oder Faktoren wie Marktstörungen ableiten.

2. **Wachstumsschwelle:**  
   - Die horizontale gestrichelte Linie bei 50 Punkten stellt die Wachstumsschwelle dar.
   - Ein Wert über 50 Punkten signalisiert Wirtschaftswachstum, während ein Wert darunter auf eine Kontraktion hindeutet.

3. **Zeitlicher Bereich:**
   - Die erfasste Zeitspanne von 2021 bis 2025 zeigt langfristige Trends.
   - Der Index zeigt regelmäßig Schwankungen, jedoch eine Tendenz, über der Wachstumsschwelle zu bleiben, was auf anhaltendes Wirtschaftswachstum im Euro-Raum hindeutet.

Der Chart ist ein hilfreiches Werkzeug, um die allgemeine wirtschaftliche Situation im Euro-Raum abzubilden, insbesondere für Branchenanalysen und Wirtschaftsvorhersagen.

 

Der S&P Global Composite Einkaufsmanagerindex für den Euro-Raum ist im Januar um 0,6 auf 50,2 Zähler gestiegen. Während die Messzahl für die Industrie unterhalb der Wachstumsschwelle von 50 Punkten zulegen konnte, bewegte sich das Stimmungsbarometer für die Dienstleister kaum, es hielt sich aber über der neutralen Marke. Somit dürfte die Konjunktur zum Jahresbeginn 2025 weiterhin vor allem vom Dienstleistungsbereich getragen werden.

 

Die Lage in der Industrie bleibt trotz der leichten Verbesserung am aktuellen Rand schwierig. Die Einkaufsmanager berichten weiterhin von einer ausgeprägten Nachfrageschwäche. In der Folge werden die Auftragspolster weiter abgebaut, um einen stärkeren Rückgang der Produktion zu verhindern. Positiv ist, dass die Einkaufsmanager laut S&P Global die Geschäftsaussichten optimistischer beurteilen. Ein Grund dafür könnten mögliche US-Importzölle sein, die zumindest kurzfristig für einen Nachfrageschub sorgen könnten. Diese Hoffnung muss sich aber erst noch in einer steigenden Nachfrage niederschlagen.

 

In Deutschland stieg der Composite-Index deutlich um 2,1 Punkte auf 50,1 Punkte. Damit liegt er erstmals seit Juni 2024 wieder über der neutralen Marke von 50 Indexpunkten. Sowohl bei den Dienstleistern als auch in der Industrie ist das Stimmungsbarometer gestiegen. Zwar belastet die rückläufige Nachfrage nach wie vor die Geschäftstätigkeit. S&P berichtet aber, dass zumindest das Exportgeschäft nicht mehr so stark zurückgegangen ist wie in den Vormonaten. Höhere Energiepreise (CO2-Abgabe) und ein weiterhin starker Lohndruck lassen derweil die Verkaufspreise wieder steigen und könnten den Rückgang der Inflationsrate bremsen.

 

In Frankreich haben sich die Konjunkturaussichten auf niedrigem Niveau leicht verbessert. Vor allem der Indikator für die Industrie stieg deutlich um 3,4 Punkte auf aber immer noch schwache 45,3 Punkte. Immerhin berichteten die befragten Einkaufsmanager laut S&P Global teilweise von einer leichten Verbesserung des konjunkturellen Umfelds und gestiegenem Kundeninteresse. Die Dienstleister blickten dagegen etwas skeptischer auf die Lage. Insgesamt bleibt der Composite-Index trotz der Verbesserung mit 48,3 nach 47,5 Punkten im roten Bereich.

 

-- Dr. Christoph Swonke