Ehepaar Trump sorgt mit eigenen Kryptos für Furore
Donald Trump ist zurück im Weißen Haus und bringt eigenen Memecoin „TRUMP“ auf den Markt. Die Reaktion der Krypto-Branche fällt gemischt aus.
Donald Trump sorgte vor wenigen Tagen erneut für Schlagzeilen und ein äußerst volatiles Wochenende am Krypto-Markt. Ende letzter Woche lancierte Trump seinen eigenen „Memecoin“ mit dem Namen $TRUMP – ein Paukenschlag, der bei vielen Beobachtern hochgezogene Augenbrauen hinterließ. Memecoins wie Dogecoin oder Shiba Inu sind nichts Neues. Vielmehr sind sie seit Jahren mit Höhen und Tiefen auf dem Kryptomarkt vertreten. Während Bitcoin unter zahlreichen Anhängern als digitales Gold gefeiert wird und Ethereum als Plattform für Smart Contracts Anwendung findet, gelten Memecoins selbst in der Kryptoszene als reines Spekulationsobjekt, das zum Spaß ge- und verkauft wird. Ein konkreter Anwendungsfall oder ein sinnstiftender Nutzen existieren nicht. Der Begriff „Meme“ beschreibt dabei ein Phänomen der Internetkultur, bei dem bereits existierende digitale Inhalte, Trends oder kulturelle Referenzen in Form von Bildern, Videos oder Texten ausgedrückt und verbreitet werden, um humorvolle oder sarkastische Botschaften zu transportieren.
Am Wochenende explodierte der Kurs von $Trump zeitweise und erreichte kurzzeitig eine ausstehende Marktkapitalisierung von rund 15 Mrd. US-Dollar – mehr als so mancher DAX-Konzern. Das FOMO-Prinzip („Fear of missing out“) dürfte dabei eine wichtige Rolle gespielt haben. Aktuell notiert der Token nach extrem hoher Volatilität nur noch bei knapp 7 Mrd. US-Dollar. Ein Grund für den Kurseinbruch war die spätere Einführung des eigenen Memecoins „MELANIA“ von Trumps Ehefrau, der in der Spitze immerhin auch eine Marktkapitalisierung von über 2 Mrd. US-Dollar hatte und von einigen Marktteilnehmern als Konkurrenz gesehen wurde.
Einen eigenen Memecoin ins Leben zu rufen, ist zwar selbst für Menschen mit überschaubaren technischen Kenntnissen möglich bzw. zu erlernen. Entscheidend für den Erfolg eines solchen Tokens sind jedoch das Marketing und prominente Unterstützer, die unter (potenziellen) Käufern Interesse oder gar einen Hype hervorrufen können. Für den selbsternannten Krypto-Präsidenten und die Frau an seiner Seite sollten letztere Voraussetzungen derzeit mehr denn je gegeben sein.
In der Krypto-Community fiel die Reaktion auf die beiden sehr volatilen Kryptowährungen unterdessen gemischt aus. Für die einen sind $TRUMP und $MELANIA der Startschuss für eine neue, positive Krypto-Ära, andere warnen hingegen vor möglichen negativen Folgen für Anleger in Form von hohen Kursverlusten. Schließlich haben Memecoins aufgrund des fehlenden Nutzens nicht nur selbst unter Krypto-Anhängern zum Teil einen schweren Stand. Zudem könnte sich der Hype um Trump & Co. (spätestens in knapp vier Jahren) auch wieder erledigt haben.
-- Marcel Heinrichsmeier