Eine boomende Netzwerkaktivität aufgrund eines Memecoin-Hypes, ein neues Smartphone und ETF-Spekulationen bescheren dem Solana-Ökosystem bisher einen goldenen Herbst.

Die von ihren Anhängern als „Ethereum-Killer“ bezeichnete Blockchain Solana ist zurück im Rampenlicht und konnte im Herbst mit Kursgewinnen auf die große Bühne zurückkehren. Zum einen erreichte das Verhältnis von Solana zu Ethereum im Oktober ein neues Allzeithoch, zum anderen kletterte die Kryptowährung nach dem Wahlsieg von Donald Trump mit einem Kurs von über 225 US-Dollar auf ein neues Jahreshoch. Dies fachte zwar Spekulationen an, wonach Solana bald Ethereum als Verfolger Nummer eins von Bitcoin ablösen könnte. Zumindest mit Blick auf die Marktkapitalisierung ist es aber noch ein weiter Weg, müsste sich die Marktkapitalisierung von Solana dafür doch vervierfachen (aktuell rund 100 Mrd. US-Dollar). Nicht gerade nah dran ist die Kryptowährung an ihrem Allzeithoch von 260 US-Dollar aus dem Jahr 2021, trotz eines Kursanstiegs von knapp 400% in den vergangenen zwölf Monaten.

Der Hauptgrund für den rasanten Kursanstieg der letzten Monate liegt in der im Höhenflug befindlichen Netzwerkaktivität Solanas. Diese Entwicklung ist vor allem auf den aktuellen Hype um Memecoins zurückzuführen, der zum einen von dem Machtkampf zwischen Hund und Katze und zum anderen von sogenannten KI-Bots wie Truth Terminal bestimmt wird. Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang die Plattform pump.fun, eine Plattform zur Erstellung sowie zum Handel von Memecoins und die dezentrale Börse Raydium – die aktuelle App Nummer eins im Ökosystem.

Die Euphorie um Solana beruht indes nicht allein auf Memecoins. Mit niedrigen Gebühren und schnellen Transaktionen hat die Blockchain auch in der Gaming-Szene Fuß gefasst. Hinzu kommt die Ankündigung des zweiten, verbesserten Solana Mobile Smartphones "Seeker", welches das Solana-Ökosystem in die Hosentaschen der Nutzer bringt. Auch beim aktuellen „heißen Eisen“ der Spot-ETFs mischt Solana mit Anträgen von mehreren Vermögensverwaltern vorne mit. Mit einer möglichen kryptofreundlicheren Neuausrichtung der SEC unter Donald Trump dürften die Chancen auf eine erfolgreiche Zulassung steigen. Befürworter erhoffen sich in diesem Fall ähnlich hohe Mittelzuflüsse und damit einhergehende Kursgewinne wie bei den Bitcoin-Spot-ETFs im bisherigen Jahresverlauf. 

Der Stern über dem Krypto-Markt leuchtet derzeit wieder hell. Die Entwicklungen der letzten Tage rund um den Präsidentschaftssieg des neuerdings kryptofreundlichen Donald Trump lassen Investoren auf weitere Kursgewinne hoffen. Bei aller Euphorie über die Kursgewinne im Memecoin-Segment gehört zur Wahrheit auch, dass rasante Kurseinbrüche von über 50% - siehe Anfang August dieses Jahres - jederzeit möglich sind. Eine solche Entwicklung im Memecoin-Segment könnte folglich auch dem Solana-Kurs Schaden zufügen.

-- Marcel Heinrichsmeier und Judith Rauch