Trump gewinnt – Wir passen an: Neue Konjunkturprognosen
Donald Trump wird wieder US-Präsident und die Republikaner werden wahrscheinlich die Mehrheit in beiden Kammern des US-Kongress erhalten. Damit kann Trump viele seiner Forderungen wohl durchsetzen. Wir haben unsere Konjunkturprognosen entsprechend angepasst.
Donald Trump ist als US-Präsident wiedergewählt und dürfte recht bald in seiner zweiten Amtszeit wesentliche Punkte seines Wahlprogramms umsetzen. Wir rechnen mit Zollerhöhungen bereits Mitte des kommenden Jahres. Die USA dürften Importe generell mit einem Basiszollsatz von 10% belegen, gegenüber China dürften die US-Importzölle sogar auf durchschnittlich 40% steigen.
Bevor die Zölle in Kraft treten, ist mit hohen Vorzieh-Ausfuhren in die USA zu rechnen, die exportorientierten Volkswirtschaften wie China und Deutschland in der ersten Jahreshälfte 2025 zunächst zugutekommen. Anschließend werden die Zölle jedoch für deutliche Wachstumsabschläge bei den Handelspartnern sorgen. Deutschland mit seiner großen Exportindustrie dürfte besonders betroffen sein. Die aktuelle innenpolitische Krise stellt eine zusätzliche Herausforderung in den nächsten Monaten dar.
Auch für die USA gilt: Trumps Agenda bietet zwar Chancen, birgt aber ebenfalls große Risiken. Im kommenden Jahr dürfte die US-Wirtschaft zunächst von der unternehmensfreundlichen Politik Trumps profitieren, bevor die Zölle inflationär wirken und die Konsumenten verschrecken. 2025 wird es voraussichtlich nur ein kurzes „Strohfeuerwachstum“ geben. Eine wesentlich strengere Migrationspolitik dürfte zudem den Arbeitskräftemangel verschärfen. Weitere Steuersenkungen werden wohl 2026 auf den Weg gebracht, um die Wirtschaft vor den „Midterms“ wieder zu beleben.
-- Alexander Buhrow