Einkaufsmanagerbefragung: Nachfrageschwäche belastet die Stimmung

Der Composite-Einkaufsmanagerindex für den Euro-Raum hat sich marginal verbessert. Die Zweiteilung zwischen Industrie und Dienstleistern bleibt bestehen. Deutschland und Frankreich sind besonders betroffen.


Der S&P Global Composite-Einkaufsmanagerindex für den Euro-Raum konnte im Oktober leicht zulegen. Er blieb mit 49,7 Indexpunkten aber unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Während sich die Messzahl für den Dienstleistungsbereich trotz einer leichten Eintrübung oberhalb der Wachstumsschwelle halten kann, bleibt der Index für die Industrie trotz einer Verbesserung tief im roten Bereich.

 

Es ist vor allem eine hartnäckige Nachfrageschwäche, die der Wirtschaft des Euro-Raums zu schaffen macht. Insbesondere die beiden wirtschaftlichen Schwergewichte – Deutschland und Frankreich – haben damit größere Probleme. Denn in den anderen von der Umfrage erfassten Ländern fallen die Ergebnisse nach Angabe von S&P Global besser aus.

 

In Deutschland hat sich der Composite-Index etwas verbessern können. Er stieg um 0,9 Zähler auf 48,4 Punkte. Die Dienstleister zeigen sich wieder etwas optimistischer, auch die Messzahl der Industrie stieg im Oktober leicht. Sie bleibt mit 42,6 Zählern aber noch immer tief im rezessiven Bereich unterhalb der neutralen Marke. Die positive Nachricht ist, dass die Abwärtsdynamik bei den Auftragseingängen nachgelassen hat. Sollte sich dies in den nächsten Monaten fortsetzen, könnte die Industrie im kommenden Jahr auf einer etwas festeren Basis starten.

 

Tristesse gibt es dagegen in Frankreich. Wie schon im Vormonat hat sich die Stimmung unter den französischen Einkaufsmanagern weiter eingetrübt. Sowohl die Industrie als auch die Dienstleister melden geringere Aufträge und damit auch eine geringere Produktion. Insbesondere die Auslandsnachfrage stockt. Der französische Composite-Einkaufsmanagerindex sinkt daher von 48,6 auf 47,3 Indexpunkte. Eine starke Verunsicherung der Wirtschaft dürfte zusätzlich von der Politik ausgehen. Der neue Premierminister Barnier muss einerseits die Konsolidierung des Haushalts voranbringen, andererseits fehlt ihm eine klare Mehrheit im Parlament.

 

-- Dr. Christoph Swonke