DAX mit neuem Rekordhoch – Frühstart der Jahresendrally?

Der DAX konnte zwar zuletzt zulegen. Die finale Entscheidung über eine Jahresendrally dürfte aber wohl erst nach der US-Präsidentschaftswahl fallen.

 

 

Der Start in das letzte Quartal dieses Jahres hätte zwar sicherlich besser laufen können, waren die ersten Tage doch von einer Stimmungseintrübung vor dem Hintergrund der militärischen Eskalation zwischen Israel und Iran sowie einer damit einhergehenden Verunsicherung unter den Finanzmarktteilnehmern geprägt. Diese Verunsicherung ist jedoch schon wenige Tage später wieder in den Hintergrund gerückt. Der DAX nutze diese Gelegenheit, um Aufwärtsdynamik zu entwickeln und ein neues Rekordhoch oberhalb von 19.500 Punkten zu erklimmen.

 

Getrieben wurde diese Entwicklung von DAX-Schwergewichten aus dem Technologiebereich, dem Finanz- sowie dem Industriesektor. Eine insgesamt gut gestartete US-Berichtssaison für das vergangene Quartal sowie Hoffnungen zugunsten eines weiteren Siegeszuges Künstlicher Intelligenz und offenbar begrenzte Schäden durch die US-Hurricane-Saison gehören zu den Auslösern. Und dass die Europäische Zentralbank in dieser Woche bereits den nächsten Leitzinsschritt nach unten vollziehen dürfte, hat sicherlich auch nicht geschadet. Vonseiten der Automobilbranche erfährt der DAX zwar aktuell eher Gegenwind. Allerdings konnte sich der deutsche Leitindex im bisherigen Jahresverlauf bereits daran gewöhnen.

 

Historisch betrachtet ist der Oktober ein guter Aktienmonat. In den vergangenen 20 Jahren ging es für den DAX lediglich sieben Mal bergab. Das aktuelle Plus von gut 1% entspricht damit nur in etwa dem längerfristigen Durchschnitt. Tatsächlich fiel die Entscheidung über Wohl und Wehe der Jahresendrally in den vergangenen fünf Jahren vor allem im November. Hier waren Kursanstiege von bis zu 15% zu beobachten. Vor dem Hintergrund der Anfang November anstehenden Wahlen in den USA dürften einige Marktteilnehmer wohl bis zum Urnengang eine abwartende Haltung einnehmen. Für ausgeprägte Schwankungen dürfte dieses Ereignis in jedem Fall gut sein.

 

Ob und inwieweit die letzten Tage der Startschuss für eine Jahresendrally waren, dürfte zudem von der weiteren Entwicklung im Nahen Osten abhängen. Eine weitere Eskalation, die zu einer Beeinträchtigung der globalen Rohölversorgung führt, birgt das Risiko einer weitreichenden Belastung der Weltwirtschaft. Dies könnte die Stimmung an den Finanzmärkten nachhaltig trüben.   

-- Sören Hettler