Hemmen EU-Strafzölle gegen China unsere Elektromobilität?

Die EU-Kommission erhebt zusätzliche Einfuhrzölle auf chinesische E-Autos.  
 

Das Bild stellt ein Balkendiagramm dar, das den Anstieg der Neuzulassungen von Elektroautos in Europa von 2015 bis 2024 zeigt. Die Daten umfassen Zulassungen in der Europäischen Union (EU), dem Vereinigten Königreich (UK) und der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA). Die vertikale Achse des Diagramms repräsentiert die Anzahl der Zulassungen in Millionen und die horizontale Achse zeigt die Jahre von 2015 bis 2024, wobei der Abschnitt 2024 als Prognose dargestellt ist. 

Das Diagramm illustriert deutlich einen dramatischen Anstieg der Neuzulassungen von Elektroautos über die Jahre hinweg bis zum Jahr 2023, mit einer fortlaufenden Zunahme der Zahlen, die bis zum prognostizierten Jahr 2024 weiter anwachsen. Dies reflektiert die wachsende Akzeptanz und Nachfrage nach Elektrofahrzeugen in Europa.


Die EU-Kommission sieht in der staatlichen Förderung chinesischer Hersteller von E-Autos eine nach WTO-Regeln unzulässige Subventionierung und hat am 4. Juli dieses Jahres vorläufig zusätzliche Einfuhrzölle („Strafzölle“) auf Elektroautos aus chinesischer Produktion verhängt. Je nach Hersteller betragen die Aufschläge zwischen 17,4 und 37,6 Prozentpunkten - zusätzlich zu den bereits geltenden Einfuhrzöllen.  

 

Europa liegt bei der Elektromobilität deutlich hinter China zurück, was sich beispielsweise am quantitativ und qualitativ unzureichenden Ausbau der E-Ladeinfrastruktur zeigt. Zudem ist die Streuung der automobilen Transformation zwischen den EU-Mitgliedsländern groß. Im Handelskonflikt stehen die Zeichen derzeit eher auf Zuspitzung als auf Deeskalation und beide Seiten bringen sich derzeit mit ersten Aufrüstungsschritten in Stellung. Inwieweit und wie lange die Drohgebärden und Abwehrmaßnahmen tatsächlich umgesetzt werden, bleibt abzuwarten. Ein Handelskrieg würde letztlich beiden Seiten schaden. Mit Blick auf die heimische Automobilwirtschaft ist Europa gegenüber China noch vergleichsweise gut aufgestellt, branchenübergreifend und damit gesamtwirtschaftlich ist der Einsatz für China höher. Eine Eskalation des Handelsstreits dürfte sich allerdings negativ auf die E-Mobilität in Europa auswirken und die Margen der deutschen Automobilhersteller schmälern.

 

Mit Blick auf europäische Auto ABS sehen wir derzeit eine leicht verschlechterte, aber immer noch solide Collateral-Performance. Auch eine Eskalation des Handelskonflikts sollte kurzfristig keine negativen Auswirkungen auf die Entwicklung der Sicherheitenperformance. haben. In einem möglichen Konfliktszenario erwarten wir hingegen überwiegend negative Auswirkungen auf die Entwicklung des Primärmarktvolumens von EMEA Auto ABS.

 

-- Huruy Tesfazion