Hemmen EU-Strafzölle gegen China unsere Elektromobilität?

Die EU-Kommission erhebt zusätzliche Einfuhrzölle auf chinesische E-Autos.  
 


Die EU-Kommission sieht in der staatlichen Förderung chinesischer Hersteller von E-Autos eine nach WTO-Regeln unzulässige Subventionierung und hat am 4. Juli dieses Jahres vorläufig zusätzliche Einfuhrzölle („Strafzölle“) auf Elektroautos aus chinesischer Produktion verhängt. Je nach Hersteller betragen die Aufschläge zwischen 17,4 und 37,6 Prozentpunkten - zusätzlich zu den bereits geltenden Einfuhrzöllen.  

 

Europa liegt bei der Elektromobilität deutlich hinter China zurück, was sich beispielsweise am quantitativ und qualitativ unzureichenden Ausbau der E-Ladeinfrastruktur zeigt. Zudem ist die Streuung der automobilen Transformation zwischen den EU-Mitgliedsländern groß. Im Handelskonflikt stehen die Zeichen derzeit eher auf Zuspitzung als auf Deeskalation und beide Seiten bringen sich derzeit mit ersten Aufrüstungsschritten in Stellung. Inwieweit und wie lange die Drohgebärden und Abwehrmaßnahmen tatsächlich umgesetzt werden, bleibt abzuwarten. Ein Handelskrieg würde letztlich beiden Seiten schaden. Mit Blick auf die heimische Automobilwirtschaft ist Europa gegenüber China noch vergleichsweise gut aufgestellt, branchenübergreifend und damit gesamtwirtschaftlich ist der Einsatz für China höher. Eine Eskalation des Handelsstreits dürfte sich allerdings negativ auf die E-Mobilität in Europa auswirken und die Margen der deutschen Automobilhersteller schmälern.

 

Mit Blick auf europäische Auto ABS sehen wir derzeit eine leicht verschlechterte, aber immer noch solide Collateral-Performance. Auch eine Eskalation des Handelskonflikts sollte kurzfristig keine negativen Auswirkungen auf die Entwicklung der Sicherheitenperformance. haben. In einem möglichen Konfliktszenario erwarten wir hingegen überwiegend negative Auswirkungen auf die Entwicklung des Primärmarktvolumens von EMEA Auto ABS.

 

-- Huruy Tesfazion