US-Wirtschaft überrascht mit soliden Zahlen

Das Bruttoinlandsprodukt der USA ist im zweiten Quartal 2024 überraschend deutlich gewachsen. Auch wenn die Wirtschaft bis Jahresende wieder etwas abkühlen dürfte, haben die Währungshüter angesichts der soliden Wirtschaftsdaten wohl keine Eile, die Zinszügel zu lockern.

 

 

Nach der deutlichen Wachstumsverlangsamung im ersten Quartal 2024 hat die US-Wirtschaft im zweiten Quartal überraschend deutlich Schwung aufgenommen. So stieg das Bruttoinlandsprodukt der USA im zweiten Quartal 2024 um annualisiert 2,8% gegenüber dem Vorquartal. Damit hat sich das Aufwärtstempo der Wirtschaft im Vergleich zu den ersten drei Monaten des laufenden Jahres sogar verdoppelt.

 

Die Zahlen sind mit Vorsicht zu betrachten, da ein nicht unerheblicher Teil des Wachstums lediglich auf den Lageraufbau der Unternehmen zurückzuführen ist. Auch der gemeldete Investitionsschub dürfte sich als kurzlebig erweisen, da vor allem die Investitionen im Transportsektor deutlich zugenommen haben. Generell ist die Statistik für den Transportsektor sehr volatil, da sie auch das schwankungsanfällige Geschäft mit Flugzeugen widerspiegelt.

 

Das solide Wachstum der Konsumtätigkeit zeigt jedoch, dass das Herz der US-Wirtschaft intakt ist. Zwar sprechen die hohen Zinsen und die immer noch erhöhte Inflation eher für eine konjunkturelle Verlangsamung in den nächsten Quartalen. Die US-Währungshüter haben angesichts der jüngsten BIP-Zahlen aber wohl keine Eile, die Zinszügel zu lockern. Sie wollen sichergehen, dass sich die Inflation weiter der 2%-Zielmarke annähert. Die robusten Wirtschaftsdaten sprechen eher für unsere Erwartung, dass die Fed bis Ende des Jahres warten wird, bis sie den Leitzinssenkungszyklus einleitet.

 

-- Alexander Buhrow


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