DAX 30 ESG: Outperformance durch Schwergewichte

Mit dem DAX 30 ESG hat der Indexanbieter STOXX die eigene Produktpalette im Bereich der nachhaltigen Indizes erweitert. Zuletzt zeigte dieser Nachhaltigkeitsindex eine moderate Outperformance gegenüber dem konventionellen DAX und dem DAX 50 ESG.
 


Der DAX 30 ESG bietet eine weitere Möglichkeit, um Investitionen in den deutschen Aktienmarkt unter der Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien zu tätigen. Angesichts der zuletzt zu beobachtenden Outperformance des Index gegenüber dem größeren Nachhaltigkeits-Pendant – dem DAX 50 ESG – sowie dem populären Blue-Chip-Index DAX lohnt sich ein detaillierter Blick auf die Indexmethodik.

 

Hierbei zeigen sich einige Unterschiede. Zwar wird für die Gewichtung der Einzeltitel im DAX, DAX 50 ESG und DAX 30 ESG jeweils die Streubesitz-Marktkapitalisierung herangezogen. Hinsichtlich des zulässigen Maximalgewichts eines Einzeltitels (Capping) sowie der Gesamt-Marktkapitalisierung bestehen allerdings Abweichungen. Dies hat zur Folge, dass ein identischer Einzeltitel mit jeweils unterschiedlicher Gewichtung in die drei Indizes eingehen und damit die Kursentwicklung des Index unterschiedlich stark beeinflussen kann. Einem Cap von 10% beim DAX 30 ESG steht eine Obergrenze von 7% beim DAX 50 ESG gegenüber. Beim DAX erfolgte in der Vergangenheit ebenfalls eine Kappung des Indexgewichts bei einem Niveau von 10%. Mit Gültigkeit zum 18. März 2024 wurde die Obergrenze zuletzt auf 15% angehoben.

 

Die Kursentwicklung des DAX 30 ESG steht insbesondere im Vergleich zum DAX 50 ESG in höherer Abhängigkeit einiger gewichtiger Einzeltitel. Dies birgt sicherlich Chancen und Risiken zugleich. Zuletzt zeigte sich dieses Abhängigkeitsverhältnis als klarer Wachstumstreiber und sorgte für eine Outperformance des Index. Insbesondere große Unternehmen verzeichneten zuletzt überdurchschnittlich gute Kursentwicklungen, während es in der Tendenz kleinere Unternehmen waren, die schlechter abschnitten oder sogar Kurseinbußen verbuchten.



Ausgeschöpft ist das Wachstumspotenzial des DAX 30 ESG unseres Erachtens noch nicht. Mit Blick auf die Kurs-Gewinn-Verhältnisse großer Einzeltitel, darunter Großkonzerne aus dem Technologie- und Industriesektor sowie aus dem Bereich Versicherungen, die für die weitere Index-Kursentwicklung von hoher Relevanz sind, lässt sich feststellen, dass sich diese trotz zuletzt guter Kursentwicklungen immer noch auf einem attraktiven Niveau bewegen. Weitere positive Impulse können dabei von einer sich allmählich abzeichnenden konjunkturellen Erholung in Europa und einem schrittweise sinkenden Zinsniveau ausgehen, die die ohnehin robuste Ertragssituation großer Unternehmen weiter fundamental unterstützen. Zudem birgt die fortlaufende Implementierung von KI in multiplen Geschäftsfeldern Potenzial für zukünftige Effizienzgewinne.

 

Mit Blick auf Ende 2024 erwarten wir für den DAX 30 ESG ein Niveau von 1.550 Punkten. Auf Jahressicht besteht unseres Erachtens Aufwärtspotenzial bis in den Bereich um 1.600 Punkte.

 

-- Christian Arnold


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