Dämpfer bei der Einkaufsmanagerumfrage im Juni

Der Composite-Einkaufsmanagerindex für den Euro-Raum kann seinen Aufwärtstrend vorerst nicht fortsetzen. In Deutschland kommt die Industrie nicht in Schwung, in Frankreich sorgen die Neuwahlen für Unsicherheit.

 

 

Die vorläufigen Ergebnisse der Einkaufsmanagerbefragung vom Juni geben den Konjunkturhoffnungen im Euro-Raum einen Dämpfer.  Der übergreifende Composite-Einkaufsmanagerindex sank nach vorläufigen Angaben von 52,2 auf 50,8 Punkte. Dies ist vor allem auf die anhaltende Schwäche in der Industrie zurückzuführen. Hier sind nicht nur die Produktionszahlen deutlich zurückgegangen, sondern auch die Auftragseingänge haben sich aufgrund rückläufiger Auslandsbestellungen deutlich verringert. Aber auch bei den Dienstleistern hat sich die Geschäftstätigkeit leicht abgeschwächt.

 

Das Bruttoinlandsprodukt im Euro-Raum dürfte im zweiten Quartal trotz des Dämpfers leicht gestiegen sein. Dies ist vor allem den Dienstleistern zu verdanken. Im weiteren Jahresverlauf rechnen wir weiterhin mit einer Fortsetzung der moderaten Konjunkturerholung im Euro-Raum, allerdings in nur moderatem Tempo. Für mehr fehlt der Schwung aus der Industrie.

 

Auf Länderebene zeigten sich die deutschen Einkaufsmanager im Juni insgesamt weniger zuversichtlich als zuvor. Der Composite-Einkaufsmanagerindex sank von 52,4 auf 50,6 Punkte. Im Dienstleistungssektor laufen die Geschäfte trotz einer leichten Abschwächung nach wie vor gut. In der Industrie hat sich die Stimmung dagegen wieder etwas stärker eingetrübt. Rückläufige Auftragseingänge lasten abermals auf der Produktion. Die Hoffnung auf eine Stabilisierung der Nachfrage wurde enttäuscht. Was die Preisentwicklung anbelangt, so stiegen die Verkaufspreise wieder etwas stärker an, getrieben durch den Dienstleistungsbereich.

 

Auch in Frankreich gibt die Stimmung der Einkaufsmanager nach. Der Composite-Index verliert 0,7 Zähler und entfernt sich mit 48,2 Punkten wieder etwas mehr von der neutralen Marke von 50 Indexpunkten. Neben einer wieder stärker nachlassenden Nachfrage sorgt die ausgerufene Neuwahl für verstärkte Unsicherheit und drückt damit die Geschäftserwartungen.

-- Dr. Christoph Swonke