Cyberbedrohungen weiter auf dem Vormarsch

Cyberangriffe richten immer höhere Schäden an und treffen Unternehmen, Organisationen und Privatpersonen gleichermaßen hart. Die finanziellen Belastungen und der Vertrauensverlust durch gestohlene Daten und lahmgelegte Systeme nehmen stetig zu. Es ist daher unerlässlich, wirksame Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um sich gegen diese Bedrohungen zu wappnen.

 

Laut dem „Cyber Threat Report 2024“ des US-Analyseunternehmens SonicWall ist die Zahl der weltweiten Malware-Angriffe im Jahr 2023 um 11% auf 6,06 Milliarden gestiegen und hat damit einen neuen Höchststand seit 2019 erreicht. In einer Kundenbefragung gaben 83% der Befragten an, dass Ransomware (System- und Datenverschlüsselung) weiterhin die größte Bedrohung darstellt. Obwohl die Zahl der Angriffe in den letzten Jahren rückläufig war – sie sank im Jahresvergleich von 2022 und 2023 von 493 Millionen auf 317 Millionen – ist seit dem 2. Halbjahr 2023 wieder ein deutlicher Anstieg der Angriffe erkennbar (27% gegenüber dem 1. Halbjahr).

 

Nicht nur die bekannten Formen von Cyberangriffen sind weiterhin auf dem Vormarsch, auch neuere Varianten gewinnen an „Popularität“, wie beispielsweise das Cryptojacking. Dabei dringen die Angreifer meist über Phishing-E-Mails in das System ihrer Opfer ein und kapern Rechenressourcen, um Kryptowährungen zu „schürfen“. Dadurch verlangsamen sich die Anwendungen auf dem PC des Opfers, der Stromverbrauch steigt und die Lebensdauer der Hardware verkürzt sich durch die erhöhte Auslastung. 1,06 Milliarden solcher Vorfälle konnte das Sicherheitsteam von SonicWall im Jahr 2023 identifizieren, was einem Zuwachs von 659% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Auch Cloud-Plattformen werden immer häufiger angegriffen. Hier ist ein Anstieg von 75% zwischen 2022 und 2023 zu verzeichnen.

 

Der Megatrend Künstliche Intelligenz wirkt sich auch auf die Cybersicherheitsbranche aus. So kann sie eingesetzt werden, um Angriffe frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen. Zudem vereinfacht sie, große Datenmengen zu analysieren und den Sicherheitssystemen die Fähigkeit zu geben, sich eigenständig weiterzuentwickeln und so auf neue Malware-Arten zu reagieren. Die Fortschritte der KI und der einfache Zugang werden allerdings zunehmend von den Cyberangreifern genutzt. Insbesondere für weniger professionelle Angreifer sinken die Eintrittsbarrieren, da KI bei der Erstellung neuer Phishing-Versuche und Schadcodes unterstützend eingesetzt werden kann.

 

-- Markus Leistner