Deutschland: Wachstumsschwäche überwinden – Bürokratie abbauen

In der jüngsten Ausgabe unseres Privatkundenmagazins Friedrich beleuchten wir die Ursachen für Deutschlands Wachstumsschwäche und wie sich diese überwinden ließe.

 

 

Es lässt sich nicht beschönigen, die Stimmung hierzulande ist alles andere als gut – die Wirtschaft schwächelt und Deutschland gerät im internationalen Vergleich immer mehr ins Hintertreffen. 2023 ist das Bruttoinlandsprodukt sogar geschrumpft. Damit dürften die Zeiten, als Deutschland als die Wachstumslokomotive Europas galt, zumindest vorerst Geschichte sein.

 

Die Ursachen dieser Entwicklung, sprich woran der Wirtschaftsstandort Deutschland krankt, sind altbekannt: Fachkräftemangel, Demografie, hohe Steuern, zu viel Bürokratie, zu geringe Investitionen in den Ausbau der Infrastruktur und die Digitalisierung. Darunter leiden die hier ansässigen Unternehmen, die sich zusätzlich noch mit hohen Energiepreisen und den Herausforderungen im Zuge der Klimakrise konfrontiert sehen. Angesichts dieser Nachteile sinken auch die ausländischen Direktinvestitionen hierzulande. Schlussendlich drückt die gesunkene Attraktivität des Wirtschaftsstandorts auf die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, die ihrerseits nicht selten mit Abwanderung oder zumindest Produktionsanpassungen reagieren, was auch Stellenstreichungen mit sich bringt.

 

Um das Blatt zu wenden, ist in erster Linie die Politik am Zug. Es ist an ihr, klare Rahmenbedingungen zu schaffen und für Planungssicherheit zu sorgen. Auf diese Weise kann privaten Investitionen der Weg bereitet werden. Ganz oben auf der Liste steht dabei der Bürokratieabbau. Hier sind zwar schon zahlreiche Maßnahmen auf den Weg gebracht worden, diese reichen aber noch nicht aus, um für eine spürbare Entlastung zu sorgen. Unumgänglich sind zudem (staatliche und private) Investitionen in den technologischen Fortschritt, um den Standort Deutschland wieder auf Kurs zu bringen. In diesem Zusammenhang ist auch in Betracht zu ziehen, die Schuldenbremse zu reformieren, um eine ausreichende Mittelaufnahme zu gewährleisten.

 

Über all dem steht natürlich der Mut und der Wille für Veränderung oder zumindest etwas mehr Pragmatismus, damit wieder Zuversicht einkehren kann. Dabei dürfte die Bereitschaft, mutig und entschlossen an den bekannten Stellschrauben zu drehen, mit zunehmendem wirtschaftlichen und öffentlichen Druck steigen.

 

-- DZ BANK Research-Team