Inflationsrate im Euro-Raum sinkt nur langsam

Die Verbraucherpreise im Euro-Raum sind im Februar um 2,6% gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen, nach 2,8% im Januar. Die Energiepreise sinken weiter, die Dienstleistungspreise bleiben hartnäckig hoch.

 

 

Die Inflationsrate im Euro-Raum (EWU) ist im Februar nach vorläufigen Angaben von 2,8% auf 2,6% gesunken. Das ist die niedrigste Rate seit Juli 2021. Während die Energiepreise im Jahresvergleich weiter zurückgingen und sich der Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln sowie Industriegütern in der EWU erneut abschwächte, blieb die Rate bei den Dienstleistungen mit 3,9 Prozent abermals hoch. Damit sind die Dienstleistungspreise – auch aufgrund ihres hohen Gewichts von knapp 45% im Warenkorb der Verbraucher – nun der entscheidende Preistreiber, der auch dafür sorgt, dass die Kernteuerung ohne Energie und Nahrungsmittel mit 3,1% weiterhin über der „Headline“-Inflationsrate liegt.

 

In den großen Mitgliedsländern war auf Basis der vorläufigen Daten ein einheitlicher Trend geringerer Inflationsraten zu beobachten. In Frankreich sank die Inflationsrate von 3,4% auf 3,1%, in Deutschland von 3,1% auf 2,7%. Auch in Spanien und den Niederlanden ging die Inflationsrate zurück, in Italien blieb sie unverändert bei 0,9%.

 

In den kommenden Monaten dürfte die Inflationsrate in der EWU weiter sinken, allerdings nur in kleinen Schritten. Bei Nahrungsmitteln und Industriegütern schwächt sich der Preisauftrieb zwar weiter ab. Darauf deuten die Rückgänge der Erzeugerpreise in diesen Bereichen hin. Dagegen verliert der Rückgang der Energiepreise tendenziell an Kraft und dürfte die Inflationsrate immer weniger dämpfen. Zusätzlich bleibt die Preisentwicklung bei den Dienstleistungen aufgrund der anhaltend kräftigen Lohnentwicklung hartnäckig hoch. Dies führt dazu, dass das Inflationsziel der EZB von 2,0% in diesem Jahr erneut verfehlt werden dürfte.

 

-- Dr. Christoph Swonke