Indien bleibt „Turbo“ für die Weltwirtschaft

Dank einer kräftigen Inlandsnachfrage kann die indische Wirtschaft 2023 und auch 2024 ihr hohes Tempo halten. Die Inflation ist zwar auf dem Rückzug, aber der Preisdruck könnte wieder anziehen.
 

Das Bild stellt ein Diagramm dar, das die jährliche prozentuale Veränderung des Wirtschafts-wachstums und der Inflation in Indien von 2013 bis 2024 zeigt. 

### Details des Diagramms:
- **X-Achse (horizontal):**
  - Diese Achse ist nach Jahren von 2013 bis 2024 beschriftet.

- **Y-Achse (vertikal):**
  - Diese Achse zeigt die prozentuale Veränderung, wobei der Nullpunkt dargestellt wird und sie sowohl positive als auch negative Werte umfasst.

### Elemente des Diagramms:
- **Orange Balken**
  - Sie repräsentieren das prozentuale Wachstum der indischen Wirtschaft im jeweiligen Jahr.
- **Blaue Kurve:**
  - Diese Linie zeigt den Verlauf der Inflation über die Jahre.

### Hauptbeobachtungen:
- **Wirtschaftswachstum:**
  - Es ist überwiegend positiv mit Schwankungen zwischen unterschiedlichen Jahren.
  - Im Jahr 2020 ist ein signifikanter Rückgang erkennbar, der vermutlich auf die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie hinweist.

- **Inflation:**
  - Die Kurve zeigt leichte Schwankungen in der Inflation über die Jahre.
  - Auch hier sind im Jahr 2020 markante Veränderungen zu sehen.

### Zusammenfassung:
Das Diagramm vermittelt einen umfassenden Überblick über das wirtschaftliche Wachstum und die Inflation in Indien über ein Jahrzehnt. Es hebt Höhen und Tiefen in beiden Kategorien hervor und zeigt die Herausforderungen und Chancen, denen die indische Wirtschaft gegenübersteht.


Die indische Wirtschaft bleibt ein zuverlässiger Wachstumsmotor für die globale Konjunktur. In diesem Jahr kann das hohe Tempo des Vorjahres gehalten werden, das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte um rund 7% zulegen. Auch 2024 rechnen wir mit einem ähnlich hohen Wachstum. Getragen wird das im internationalen Vergleich herausragende Tempo von der Inlandsnachfrage.

 

Das dritte Jahr in Folge prägt 2023 ein kräftiger Anstieg der privaten Investitionen die indische Konjunktur. Gleichzeitig legen die Exporte auf dem rekordhohen Niveau des Vorjahres eine Verschnaufpause ein. Da der Importbedarf des Landes immer noch recht groß ist, bremst der Außenhandel erneut. Die hohe Investitionsdynamik zeigt sich nicht nur im Bereich „Maschinen und Ausrüstungen“, sondern ebenso beim Bau. Dies dürfte die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Landes weiter stärken.

 

Eine Schattenseite des deutlichen konjunkturellen Schwungs ist der immer noch erhöhte Auftrieb bei den Verbraucherpreisen. Die Inflationsrate ist zwar im Oktober auf 4,9% gesunken. Die derzeitigen Wetterbedingungen lassen jedoch Ernteausfälle bei einigen Grundnahrungsmitteln und damit steigende Preise bei diesen Produkten in den kommenden Monaten befürchten. Im internationalen Vergleich haben die Kosten für Lebensmittel für einen indischen Durchschnittshaushalt eine recht große Bedeutung, da auf sie rund die Hälfte der monatlichen Ausgaben entfällt.

 

Um weite Teile der Bevölkerung vor erhöhten Preisen für Getreide und andere Lebensmittel zu schützen, hat die Regierung verschiedene Maßnahmen aus der Zeit der Corona-Pandemie verlängert. Im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung macht die Belastung für das staatliche Budget, die dadurch entsteht, in diesem Jahr rund 1% aus. Damit ist der Anteil ungefähr doppelt so hoch wie in den Jahren vor der Pandemie. Der weitere Kurs bei den Staatsfinanzen wird eins der Themen sein, mit denen sich die Politik spätestens nach der Parlamentswahl im nächsten Frühjahr beschäftigen muss. Denn trotz der robusten wirtschaftlichen Dynamik klafft seit Jahren im Staatshaushalt eine große Lücke.

 

-- Dr. Christine Schäfer