Inflationsrate im Euro-Raum geht spürbar zurück

Die Verbraucherpreise im Euro-Raum sind im September nur noch um 4,3% zum Vorjahr gestiegen, nach zuvor 5,2%. Geringerer Preisdruck in allen Bereichen aber insbesondere ein Sondereffekt in Deutschland haben dafür gesorgt.   
 

Das Bild stellt ein Diagramm dar, das die Inflationsrate im Euro-Raum von 2018 bis 2023 zeigt. Es wird durch verschiedene Balken die Entwicklung der harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) visualisiert. 
### Beschreibung des Diagramms:
- **Hauptüberschrift**: "Inflationsrate im Euro-Raum geht spürbar zurück."
- **Zeitraum**: Das Diagramm erstreckt sich über fünf Jahre von 2018 bis 2023.

### Farbcode und Bedeutung der Balken:
- **Orange (Dienstleistungen)**: Referenziert den Wachstumsbeitrag der Dienstleistungen zur Gesamtrate.
- **Blau (Industrielle Güter)**: Zeigt den Einfluss industrieller Güter auf die Inflationsrate.
- **Grau (Nahrungsmittel)**: Veranschaulicht den Effekt von Nahrungsmitteln auf die Preisveränderungen.
- **Schwarz (Energie)**: Darstellung des Anteils der Energiepreise auf die Inflationsrate.

### Kurven:
- **Graue Kurve**: Gesamter harmonisierter Verbraucherpreisindex HVPI, der den allgemeinen Trend der Preissteigerungen erfasst.

### Interpretation:
Das Diagramm veranschaulicht einen deutlichen Anstieg der Inflationsrate im Euro-Raum von 2020 bis 2022, gefolgt von einem bemerkbaren Rückgang im Jahr 2023. Die einzelnen Komponenten - Dienstleistungen, industrielle Güter, Nahrungsmittel und Energie - haben unterschiedlich starken Einfluss auf diese Entwicklung.
### Quellenangabe:
- **Quelle**: DIW, DÄAK

Gesamt gesehen zeigt das Bild wichtige wirtschaftliche Daten und Trends, die für eine Analyse der Inflation im Euro-Raum relevant sind.


Die Inflationsrate im Euro-Raum ist im September nach vorläufigen Angaben von 5,2% auf 4,3% spürbar gesunken.
Das ist die niedrigste Rate seit Oktober 2021. Dabei ließ der Preisdruck insbesondere bei den Dienstleistungen aber auch bei Lebensmitteln nach, ebenso bei den industriellen Gütern und bei Energie.

 

Unter den größten Mitgliedsländern gab es im September keinen einheitlichen Preistrend. In Italien stieg die Inflationsrate leicht von 5,5% auf 5,7% an und in Spanien von 2,4% auf 3,2%. Die französischen Verbraucherpreise stiegen mit 5,6% nach 5,7% im August etwas langsamer.

 

In Deutschland ging die Inflationsrate überraschend deutlich von 6,4% auf 4,3% zurück. Ausschlaggebend für den spürbaren Rückgang war der Wegfall von Basiseffekten durch befristete staatliche Kompensationsmaßnahmen aus dem Vorjahr. Der Tankrabatt und vor allem das 9-Euro-Ticket dämpften den Anstieg der Verbraucherpreise in den Monaten Juni bis August 2022. Ab September 2022 zogen die Preise insbesondere für Verkehrsdienstleistungen und Energie nach dem Auslaufen der Kompensationsmaßnahmen wieder stärker an. Im Vergleich zu diesem höheren Preisniveau des Vorjahres fiel die Preissteigerungsrate im September nun niedriger aus. Ein Großteil des Rückgangs der Inflationsrate im Euro-Raum ist somit auf den Sondereffekt in Deutschland zurückzuführen.

 

Wie sind die aktuellen Zahlen einzuordnen? Grundsätzlich dürfte der Inflationsdruck im Euro-Raum in den kommenden Monaten weiter nachlassen. Darauf deuten bereits die zum Teil kräftigen Preisrückgänge auf den Vorstufen (Erzeugerpreise, Importpreise) hin. Ein Risiko für den weiteren Inflationsrückgang stellt allerdings der Rohölpreis dar, der zuletzt auf rund 95 US-Dollar je Barrel gestiegen ist. Sollte er längerfristig auf dem aktuell hohen Niveau verharren oder sogar weiter steigen, würden die Energiepreise für Tanken und Heizen wieder stärker anziehen. Dies könnte den Inflationsrückgang insgesamt verlangsamen.

 

-- Dr. Christoph Swonke