USA: Kerninflation erweist sich als hartnaeckig

In den USA hat sich der Inflationsdruck im Februar nicht weiter verschärft. Besonders die Kerninflationsrate erweist sich aber als hartnäckig.
 

USA: Rasanter Mietpreisanstieg hält die Inflationsrate auf einem hohen Niveau


Der Inflationsdruck in den USA hat sich im Februar immerhin nicht weiter verschärft. Mit saisonbereinigt +0,4% gegenüber dem Vormonat kletterten die Preise etwas langsamer aufwärts als im Januar (+0,5% M/M) und die Jahresteuerungsrate ging gleichzeitig von 6,4% auf 6,0% zurück. Dennoch ist das Tempo des Preisanstiegs damit weiterhin sehr hoch und besonders die Kerninflation erweist sich als hartnäckig.

 

So gehören vor allem die Wohnungsmieten und das Mietäquivalent der Eigennutzung weiterhin zu den größten Preistreibern. Ihr Aufwärtsdrang ist eine Folge des drastischen Anstiegs der Häuserpreise in den vergangenen Jahren. Inzwischen haben die Immobilienpreise aufgrund der hohen Zinsen zwar deutlich abgebremst, dies wird sich aber erst mit einiger Verzögerung – frühestens wohl in den anstehenden Sommermonaten – in der Inflationsstatistik bemerkbar machen.

 

Dagegen zogen die Preise für industrielle Güter im Februar gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt nicht weiter an. Dies lag aber vor allem daran, dass für Gebrauchtwagen erneut kräftige Rabatte gewährt wurden. Die Abwärtsfahrt der Gebrauchtwagenpreise ist als Korrektur des starken Preisanstiegs in den letzten Jahren zu sehen, der eine Folge von Lockdowns und Lieferproblemen war. Der Bremseffekt von Seiten der Gebrauchtwagenpreise dürfte in den nächsten Monaten aber schwächer werden, darauf deuten die von der Firma Manheim erhobenen Auktionspreise für Gebrauchtwagen hin. Andere Güter wie Bekleidungsstücke verteuerten sich im Februar durchaus spürbar. Starke Preisnachlässe auf breiter Front, die als Zeichen einer konjunkturellen Schwäche gewertet werden könnten, sind derzeit also nicht zu beobachten.

 

Ein klar inflationsdämpfender Effekt ging derweil von den Energiepreisen aus. Dies liegt aber vor allem an der Normalisierung der im Winter deutlich gestiegenen Gas- und Heizölpreise. Sie gingen zuletzt so stark zurück, dass der deutliche Anstieg der Benzinpreise überlagert wurde.

 

Insgesamt zeigt der Inflationsbericht vom Februar, dass das Risiko einer dauerhaft erhöhten Inflation noch nicht gebändigt ist. Wir rechnen mit einer Inflationsrate in den USA von 4,8% im laufenden Jahr und von 3,0% im Jahr 2024.

 

-- Alexander Buhrow