(Finanz-) Unsicherheit ist zurück im Geschäft – Gold profitiert!

Gold stellt sich der (Finanz-) Unsicherheiten, die durch den Kollaps der Silicon Valley Bank ausgelöst wurden, entgegen und steigt auf über 1.900 USD. Nach einer kurzen Verschnaufpause wird der Goldpreis seine Aufwärtsbewegung fortsetzen. Mit Blick auf die nächsten zwölf Monate sehen wir den Goldpreis sukzessive auf 2.000 US-Dollar klettern.
 

Der Goldpreis konnte seit letztem Freitag zeitweise um über 5% zulegen. Initialzündung für die deutliche Aufwärtsbewegung lieferte der Kollaps der Silicon Valley Bank (SVB) aus dem gleichnamigen Technologie-Tal südlich von San Francisco. Für viele junge Leute der Gen Z, die ihr Geld in Start-Ups verdienen, war das ihr erster wahrgenommener „Lehman-Moment“. Damit aus dem Valley nicht das Tal der Tränen wird und andere Banken in Mitleidenschaft geraten, haben die US-Behörden und die Fed schnell reagiert. Eine Eskalation in der Finanzbranche in den USA soll so verhindert werden. Dennoch ist die (Finanz-) Unsicherheit durch die Hintertür zurück im Geschäft, wie ein Ganove, der es nochmal wissen will. Sobald über Themen wie Einlagensicherungsfonds diskutiert wird, meldet sich naturgemäß auch das gelbe Edelmetall zurück. Ganz im Stile eines alternden, schlitzohrigen Cops, der aber noch über ausreichend Spürsinn und Kraft verfügt, um sich der Unsicherheit entgegenzustellen.

 

Genug der edelmetallischen Romantik: Mit dem SVB-Bankrott stehen die Rezessionssorgen in den USA wieder im Schlaglicht und die Zinserhöhungsfantasie schmilzt rapide ab. Das schmeckt dem USD nicht, dafür dem Goldpreis umso mehr. Sobald sich der Unsicherheits-Nebel aber legt, wovon wir ausgehen, ist mit Gewinnmitnahmen zu rechnen. Gold dürfte als Liquiditätsspender benutzt werden, um die Verluste in anderen Anlageklassen auszugleichen. Im Übrigen ist auch bei einer Eskalation im Finanzsektor zu erwarten, dass der Goldpreis zunächst aus demselben Grund nachgibt. Daher halten wir eine Verschnaufpause bei Gold zunächst für realistisch.

 

Auf Jahressicht sehen wir hingegen erneut Aufwärtspotenzial. Obwohl die Zentralbanken zuletzt wieder hawkisher klangen, ist vor dem Hintergrund der Ereignisse in Kalifornien nicht auszuschließen, dass einige Falken wieder davonfliegen. Unterm Strich wird der Zinserhöhungszyklus im Jahr 2023 zu Ende gehen, stellt sich nur die Frage, wann? Die Antwort darauf ist alles andere als leicht zu beantworten. Eine erste Leitzinssenkung der Fed ist für Anfang 2024 vorstellbar. Spätestens dann fällt ein großer Belastungsfaktor für den Goldpreis weg. Auch der insgesamt weiterhin starke US-Dollar hat keine Ewigkeitskraft, wie auch der aktuelle Schwächeanfall zeigt. Damit ist der Weg frei, für die unseres Erachtens zurückkommenden ETF-Anleger. Nachfrageseitig könnte zudem der Schmuckkonsum in China wegen der dortigen Abschaffung der Anti-Corona-Maßnahmen positiv überraschen. Auch die Zentralbanken kaufen umfangreich Gold. Wichtige Motive sind dabei der Inflationsschutz und die Performance-Stabilität des Goldes in Krisenzeiten. Mit Blick auf die nächsten zwölf Monate sehen wir den Goldpreis sukzessive auf 2.000 US-Dollar steigen.

 

-- Gabor Vogel


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