Hohe Teuerung in Deutschland hält an!

Die Inflationsrate in Deutschland ist weiter gestiegen. Dafür haben hohe Energiepreise zusammen mit teureren Nahrungsmitteln gesorgt. Die Lieferengpässe und der Ukraine-Krieg werden wohl auch künftig den Preisdruck hochhalten.

 

 

 

Die Inflationsrate in Deutschland ist im April im Vergleich zum Vormonat weiter gestiegen, aber nur noch moderat. Nach 7,3% im März belief sich die Steigerungsrate im April auf 7,4%. Dies ist das höchste Niveau seit dem Herbst 1981. Auch die Inflationsrate nach europäischer Abgrenzung (HVPI) ist weiter aufwärtsgerichtet, von 7,6 auf 7,8%.

 

Wenig überraschend hat sich Energie im Vorjahresvergleich erneut kräftig verteuert, auch wenn der Preisanstieg im Vergleich zum Vormonat leicht nachgelassen hat. Aber auch ohne Energie bleibt der Inflationsdruck erhöht, denn vor allem bei Nahrungsmitteln und bei Dienstleistungen steigen die Preise weiter. Darüber hinaus ist es wohl auch bei den industriell gefertigten Gütern weiter nach oben gegangen.

 

Da die Benzinpreise im April gegenüber den Spitzen im März etwas nagegeben hatten, gab es die Hoffnung, dass die Inflationsrate nicht weiter steigt. Der breitangelegte Preisauftrieb jenseits des Energiesegments hat dies jedoch verhindert.

 

Im Augenblick spricht vieles dafür, dass die Inflationsrate auch in den kommenden Monaten auf einem hohen Niveau verharrt. Die Lieferkettenproblematik wird sich wohl erstmal nicht so schnell entspannen, zumal sich aufgrund des Lockdowns in Shanghai wieder vermehrt Containerschiffe vor ostchinesischen Häfen stauen und somit die Kapazitäten im internationalen Seefrachtverkehr verringern.

 

Und auch die Diskussion um die Energiesicherheit in Deutschland aufgrund des unklaren Fortgangs des Ukraine-Kriegs - insbesondere im Bereich Erdgas – wird wohl für einen persistent hohen Preisdruck sorgen. Eine Entspannung bei der Inflationsentwicklung ist daher noch nicht in Sicht.

-- Dr. Christoph Swonke