US-Inflationsrate bei fast 8% - Preisspitze aber wohl noch nicht erreicht

Die US-Inflationsrate ist im Februar auf fast 8% gestiegen. Die Preisexplosion bei zahlreichen Rohstoffen spricht für noch etwas höhere Inflationsraten in den nächsten Monaten.

 

 

 

Die Verbraucherpreise in den USA kletterten auch im Februar deutlich aufwärts. Die Inflationsrate stieg von zuvor 7,5% auf 7,9%. Besonders die Kraftstoffpreise zogen kräftig an, aber auch bei Nahrungsmitteln und bei industriellen Gütern bewegten sich die Preise im Durchschnitt in hohem Tempo weiter aufwärts. Etwas Entspannung gab es immerhin von Seiten der Gebrauchtwagenpreise, die gegenüber dem Vormonat zumindest nach Saisonbereinigung etwas nachgaben. Bei den Dienstleistungen blieben die Mieten einer der wichtigsten Preistreiber. Aber auch in anderen Dienstleistungskategorien wie Hotelübernachtungen, Mietwagen und Flugtickets fiel der Preisanstieg gegenüber dem Vormonat kräftig aus. Mit dem deutlichen Rückgang der Corona-Neuinfektionen im Februar ist wohl die Nachfrage nach Dienstleistungen wieder deutlich gestiegen, sodass die Unternehmen hier höhere Preise verlangen können.

 

Den Höhepunkt hat die Teuerung damit aber wohl noch nicht erreicht, denn die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die Inflation kommen erst in den nächsten Monaten vollumfänglich zum Tragen. Wir rechnen sogar mit Inflationsraten von etwas über 8% in den nächsten Monaten. Nicht nur Rohöl hat sich seit Kriegsausbruch extrem verteuert, sondern auch andere Rohstoffe wie Metalle oder Agrarrohstoffe sind erheblich im Preis gestiegen. Für die Unternehmen bedeutet das weiter steigende Bezugspreise. Dabei leiden diese ohnehin schon unter deutlich steigenden Kosten aufgrund der Lieferkettenprobleme und dem spürbaren Lohndruck. Zum Teil werden die Unternehmen die höheren Kosten wohl an die Verbraucher weitergeben. Im Jahresdurchschnitt 2022 dürfte die US-Inflationsrate daher bei 7,2% liegen.

 

Den extrem hohen Preisdruck bekommen die Verbraucher also beim Einkaufen und beim Tanken zu spüren. Damit dürfte das Konsumklima in den nächsten Monaten weiter abkühlen. Das bremst die US-Wirtschaft. Allerdings rechnen wir aktuell nicht mit einer Rezession in den USA – die Arbeitsmarktlage ist schließlich ausgesprochen gut, und höhere Investitionen in den Energiesektor dürften das Wachstum zusätzlich stützen.

-- Alexander Buhrow