Euroraum PMI: Deutschland hellt auf, Frankreich zunehmend Belastungsfaktor

Der Euroraum startet mit Rückenwind ins Schlussquartal 2025: Der Composite PMI legt dank eines starken Services-PMI in Deutschland zu. Die EWU-Industrie erreicht mit 50 Punkten die neutrale Marke und signalisiert damit eine Stabilisierung.
 

Das Bild stellt zwei Graphen dar, die die Entwicklung der Purchasing Manager Index (PMI) Indizes für verschiedene Sektoren und Länder im Euroraum zeigen:

1. **Linker Graph: Industrie-PMI**
   - **Titel**: "Euroraum: Industrie stabilisiert sich"
   - **Beschreibung**: Dieser Graph zeigt saisonbereinigte Indizes des Industrie-PMI für den Euroraum, Deutschland und Frankreich. Der PMI ist ein wirtschaftlicher Indikator, der die wirtschaftliche Gesundheit der Fertigungsindustrie misst. Der Verlauf der Linien illustriert die Schwankungen der industriellen Aktivität in diesen Regionen über den angegebenen Zeitraum.

2. **Rechter Graph: Dienstleistungs-PMI**
   - **Titel**: "Euroraum: DE gibt bei 'Services' den Takt vor"
   - **Beschreibung**: Dieser Graph präsentiert saisonbereinigte Indizes des Dienstleistungs-PMI für den Euroraum, Deutschland und Frankreich. Dieser Index misst die wirtschaftliche Aktivität im Dienstleistungssektor. Deutschland scheint im Dienstleistungsbereich im Vergleich zu anderen Ländern eine führende Rolle zu spielen, was durch die relative Höhe des deutschen PMI in bestimmten Zeiträumen illustriert wird.

**Farbliche Zuordnung**: 
- **Blau**: Euroraum
- **Orange**: Deutschland
- **Grau**: Frankreich

Die Graphen verdeutlichen Trends und Schwankungen der wirtschaftlichen Aktivität und helfen bei der Analyse der Branchenentwicklung in diesen Regionen, wobei Deutschland in diesem Zeitraum ein starker Einflussgeber zu sein scheint. Die Grafiken stammen aus einer Analyse von Barclays Capital, basierend auf Daten von S&P Global und Reuters. 

**Verwendete Quellen**:
- S&P Global
- Reuters


Zum Start ins Schlussquartal signalisieren die Euroraum-PMIs (Einkaufsmanagerindizes S&P Global) eine spürbare Verbesserung der Lage: Der gesamtwirtschaftliche Composite-Index klettert auf 52,2 Punkte. Er wird von den Dienstleistungen und einer erneut zulegenden, wenngleich noch verhaltenen Industrieproduktion getragen. Deutschland liefert den Lichtblick, während Frankreich zurückfällt – politisch und nachfrageseitig belastet. Fazit: Die Erholung bleibt weiterhin dienstleistungsgetrieben, die Industrie stabilisiert sich, steht aber noch auf wackligen Beinen.

 

Überraschend liefert Deutschland den positiven Ausreißer: Die Stimmung erreicht mit 53,8 Punkten (Composite) den höchsten Stand seit über zwei Jahren. Das Stimmungsbarometer für die Dienstleister sprang auf 54,5 Punkte, während sich der PMI für die Industrie auf 49,6 Punkte verbesserte. Letzterer liegt damit noch leicht unter der Wachstumsschwelle und nahe der Stagnation. Ein gewisser Gegenwind bleibt jedoch bestehen. Die Beschäftigung sinkt zum 17. Mal in Folge, wenn auch langsamer. Das gab es zuletzt während der Finanzkrise in den Jahren 2008 bis 2010. Während der Arbeitsplatzabbau in der Industrie voranschreitet, ist die Beschäftigung bei den Dienstleistern gestiegen.

 

Frankreich bildet das Gegenbild: Der Flash-Composite fällt auf 46,8 Punkte und erreicht damit ein Sechs-Monats-Tief. Der Services PMI rutscht dabei auf schwache 47,1 Punkte ab. Die Befragten nennen eine schwächere Nachfrage sowie ein angespanntes politisches Umfeld als zentrale Gründe für die schlechte Stimmung. Nach monatelangen Regierungsquerelen, einer instabilen Parlamentsmehrheit und der ausgesetzten Rentenreform gilt die Wirtschaftspolitik als unberechenbar. Planungsunsicherheit und Vertrauensverluste bei Unternehmen und Haushalten belasten die Stimmung spürbar. Bemerkenswert ist allerdings die Einschätzung zum Arbeitsmarkt. Trotz des trüben Umfelds steigt die Beschäftigung zum dritten Mal in Folge.

 

-- Matthias Schupeta