Gold: Prognoseupdate – kein Ende des Höhenflugs in Sicht

US-Leitzinssenkungserwartungen sowie wirtschaftspolitische Spannungen durch den US-Präsidenten sind derzeit die Haupttreiber der Goldnachfrage. Aufgrund des anhaltenden Rückenwinds rechnen wir mit einer Fortsetzung des Preisanstiegs – bis auf 4.800 USD je Feinunze auf Sicht von zwölf Monaten.

 

Das Bild besteht aus zwei Grafiken, die verschiedene wirtschaftliche Daten und Prognosen darstellen:

1. **Linke Grafik - Wirtschaftspolitik Unsicherheit in den USA:**
   - Diese Grafik zeigt den "Economic Policy Uncertainty Index" (EPU) für die USA.
   - Der Index misst die Unsicherheit in der Wirtschaftspolitik der USA über einen bestimmten Zeitraum.
   - Die Daten erstrecken sich über mehrere Jahre (von Oktober 2014 bis Oktober 2025) und beobachten Schwankungen in der Unsicherheit.
   - Der Verlauf ist kurvenreich und zeigt eine überdurchschnittliche Volatilität, besonders in bestimmten Zeiträumen.
   - Die Grafik beinhaltet auch einen gleitenden 30-Tage-Durchschnitt, der einen geglätteten Verlauf der Unsicherheit darstellt.

2. **Rechte Grafik - Goldpreisprognosen:**
   - Diese Grafik stellt den Goldpreis in USD pro Feinunze dar, von 2023 bis 2028.
   - Die Kurve zeigt eine steigende Tendenz, wobei der prognostizierte Goldpreis in den kommenden Jahren von etwa 2.000 USD auf über 4.800 USD pro Feinunze ansteigt.
   - Die Grafik beinhaltet sowohl historische Daten als auch Prognosen für die kommenden Jahre, erkennbar an den Punkten, die derzeit bestehenden Rekorden einen potenziellen weiteren Anstieg voraussagen.

Zusammenfassung:
---
Das Bild veranschaulicht die wirtschaftspolitische Unsicherheit in den USA, sowie eine optimistische Prognose des Goldpreises in USD pro Feinunze. Die Unsicherheit ist in der Vergangenheit gestiegen und konnte Schwankungen beobachten. Gleichzeitig wird ein kontinuierlicher Anstieg des Goldpreises für die kommenden Jahre erwartet, möglicherweise als Reaktion auf unsichere wirtschaftspolitische Bedingungen.

 

Nachdem der Goldpreis im Frühling und Sommer dieses Jahres eine Rally-Pause eingelegt hatte, ist seit September wieder eine steile Aufwärtsbewegung zu beobachten. Inzwischen liegt der Goldpreis bei über 4.000 USD – seit Jahresbeginn beläuft sich das Kursplus auf über 50%. Besonders auffällig an der aktuellen Rally ist, dass klassische Nachfragetreiber wieder in den Fokus gerückt sind, von denen sich der Goldpreis in den vergangenen Jahren teilweise entkoppelt hatte. Insbesondere sind hier die marktseitigen US-Leitzinssenkungserwartungen sowie das angeschlagene Vertrauen in den Dollar zu nennen.



Nachdem die US-Arbeitsmarktdaten für den August veröffentlicht wurden und einen deutlich schwächeren Arbeitsmarkt als bisher angenommen offenbarten, verfestigten sich die Leitzinssenkungserwartungen der Marktteilnehmer. Perspektivisch fallende Marktzinsen erhöhen die relative Attraktivität des unverzinsten Goldes. Aufmerksamkeit vonseiten des gelben Edelmetalls erfährt die Fed zudem momentan nicht nur wegen ihrer Geldpolitik. Auch der Versuch der Einflussnahme auf die US-Notenbank durch Donald Trump spielt eine Rolle. Dieser lässt Zweifel an der Unabhängigkeit der Fed aufkommen. Gold profitiert in seiner Funktion als sicherer Hafen besonders stark von einem angeschlagenen Vertrauen in die Weltleitwährung.



Zwar richtet sich der Fokus der Marktteilnehmer aktuell vorrangig auf die traditionellen Treiber. Zwei weitere strukturelle Faktoren geben aber weiterhin dem Goldpreis Auftrieb. Dazu zählt vor allem die Verschiebung der geopolitischen Rahmenbedingungen bzw. die derzeit stattfindende Blockbildung, welche die Rolle von Gold als ultimativer sicherer Hafen stärken. Aus dieser Entwicklung heraus ergibt sich auch der zweite strukturelle Treiber: eine erhöhte Nachfrage von Zentralbanken aus den Schwellenländern, die das Ziel haben, ihre Abhängigkeit vom US-Dollar zu reduzieren.

 

Aufgrund des vorherrschenden Rückenwinds rechnen wir mit einer Fortsetzung des Goldpreisanstiegs. Dabei dürften Leitzinssenkungen in den USA sowie die Angriffe des US-Präsidenten auf die Unabhängigkeit der Fed innerhalb der nächsten drei Monate zu einem Anstieg des Goldpreises auf 4.400 USD führen. Eine hartnäckig hohe US-Inflation und der bestehende Trend der Blockbildung, zusammen mit der hohen Zentralbanknachfrage, verleihen der Attraktivität des gelben Edelmetalls langfristigen Auftrieb und dürften auf Sicht von zwölf Monaten für Niveaus im Bereich von 4.800 USD je Feinunze sorgen.

 

-- Thomas Kulp