EWU: Inflationsrate weiterhin nahe des Zielbereichs der EZB

Die Verbraucherpreise im Euroraum sind im August um 2,1% gestiegen. Während der Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln und Dienstleistungen kräftig blieb, bremsten im August die Energiepreise weniger stark.
 

Das Bild stellt ein Diagramm dar, das die Inflationsrate in der Eurozone von 2021 bis 2025 zeigt. Es wird durch eine Zeitreihe präsentiert, in der die verschiedenen Komponenten der Inflation nach einem harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) farbig gegliedert sind:

- **Orange** für Dienstleistungen
- **Blau** für industrielle Güter
- **Grün** für Nahrungsmittel
- **Grau** für Energie

Die schwarze Linie zeigt den allgemeinen HVPI für den Euro-Raum über diesen Zeitraum. 

**Interpretation des Diagramms:**

1. **Inflationsanstieg:**
   - Zwischen 2021 und 2022 ist ein deutlicher Anstieg der Inflationsrate sichtbar, der auf verschiedene wirtschaftliche Faktoren zurückzuführen sein dürfte, einschließlich steigender Energiepreise.

2. **Höhepunkt und Rückgang:**
   - Der Höhepunkt der Inflation scheint 2023 erreicht zu sein, gefolgt von einer allmählichen Senkung in den darauffolgenden Jahren.

3. **Stabilisierende Phase:**
   - Ab 2024 sieht es aus, als ob sich die Inflationsrate stabilisiert und sich auf einem relativ niedrigen Niveau bewegt.

4. **Beeinflussende Faktoren:**
   - Die verschiedenen Farbbereiche zeigen, welche Sektoren besonders zur Inflation beitragen. Energie scheint eine große Rolle im Anstieg zu haben, während Dienstleistungen und industrielle Güter ebenfalls eine bedeutende Komponente darstellen.

Dieses Diagramm könnte verwendet werden, um wirtschaftliche Trends und die Effizienz von auftretenden geldpolitischen Maßnahmen im Euro-Raum zu analysieren und zu bewerten, insbesondere in Bezug auf die Stabilisierung der Inflation.


Die Inflationsrate im Euroraum (EWU) lag im August nach vorläufigen Angaben bei 2,1%. Die Energiepreise waren im Vorjahresvergleich erneut rückläufig, allerdings fiel der Rückgang weniger stark aus als zuvor. Der Preisauftrieb bei Dienstleistungen hat sich etwas abgeschwächt. Die Dynamik im Bereich der Nahrungsmittel gab leicht nach. In beiden Teilsegmenten liegt die Teuerungsrate aber weiterhin über der Gesamtinflation.

 

In den großen Mitgliedsländern war die Entwicklung im August unterschiedlich. Deutschland verzeichnete eine höhere Teuerungsrate als im Vormonat. In Frankreich fiel die Inflationsrate dagegen etwas niedriger aus, während in Italien und Spanien die Preisdynamik unverändert blieb.

 

In den kommenden Monaten rechnen wir mit einer moderat schwächeren Preisentwicklung. Zahlreiche Faktoren deuten darauf hin. So verliert im Währungsgebiet das Lohnwachstum an Schwung, wie der vorausschauende Lohnindikator der EZB signalisiert. Die schwache Konjunktur dürfte zudem einer Beschleunigung der Lohndynamik entgegenstehen. Zusätzlich verbilligt der starke Außenwert des Euro gegenüber dem US-Dollar die europäischen Importe. Der im Vorjahresvergleich niedrigere Rohölpreis bremst weiterhin die Preisentwicklung im Bereich Energie. Durch das nun getroffene Rahmenabkommen im Zollstreit mit den USA sind vorerst keine preiserhöhenden Gegenzölle der EU zu erwarten. Es ist daher wahrscheinlich, dass die Inflationsrate des Währungsgebiets in den kommenden Monaten leicht unterhalb der EZB-Zielmarke von zwei Prozent fallen dürfte. Ein in den kommenden Monaten nachlassender Preisdruck dürfte den „Tauben” im EZB-Rat wieder Rückenwind verleihen. Bis zum Ende des Jahres rechnen wir noch mit einem letzten Lockerungsschritt der Notenbank.

 

-- Dr. Christoph Swonke