Bitcoin: Rekordniveau und doch behäbig für seine Verhältnisse

Die führende Kryptowährung konnte zwar zuletzt ein neues Allzeithoch erreichen. Dennoch bleibt die Dynamik in diesem Jahr bislang hinter denjenigen aus 2023 und 2024 zurück.
 

Das Bild stellt zwei Diagramme dar, die die Entwicklung des Bitcoin in Bezug auf seinen Wert und seine Dynamik über mehrere Jahre hinweg zeigen.

### Linkes Diagramm: Bitcoin Preisentwicklung
- **Dargestellte Jahre:** 2017 bis 2025 (Prognose)
- **Achsenbeschriftungen:** 
  - Vertikale Achse: Preis in US-Dollar
  - Horizontale Achse: Jahre
- **Inhalt:** 
  - Der Preis des Bitcoin steigt kontinuierlich von 2017 bis 2025 mit einem markanten Anstieg im Jahr 2022.
  - **Highlight:** Bitcoin erreicht Mitte Juli einen Wert von über 120.000 US-Dollar.

### Rechtes Diagramm: Kursdynamik der Bitcoin
- **Dargestellte Jahre:** 2022 und 2023
- **Achsenbeschriftungen:** 
  - Vertikale Achse: Prozentsatz der Änderung des jährlichen Durchschnitts
  - Horizontale Achse: Zeitachse zur Darstellung der Tage oder Monate im Jahr
- **Inhalt:** 
  - Zwei Linien (rot und blau) die die Kursdynamik für die Jahre 2022 und 2023 darstellen.
  - Es zeigt, dass die Kursdynamik von Bitcoin im Jahr 2023 deutlich hinter der im Vorjahr (2022) zurückbleibt.
  - Schwankungen in der prozentualen Förderung der Bitcoin-Werte im Vergleich zu Vorjahren.

### Allgemeine Schlussfolgerungen:
- Der Bitcoin erfährt sowohl positive als auch negative Veränderungen in seiner Marktpreisentwicklung über die Jahre.
- Trotz der allgemeinen Wertsteigerung zeigt sich eine weniger dynamische Kursentwicklung im Jahr 2023 im Vergleich zu 2022.


Die führende Kryptowährung konnte die seit April zu beobachtende übergeordnete Aufwärtsbewegung, die bis auf ein neues historisches Hoch führte, zwar zuletzt nicht weiter fortsetzen. Mit Kursen knapp unter 120.000 US-Dollar hält sich der Bitcoin aber auf einem hohen Niveau. Insgesamt ging es seit Jahresbeginn rund 25% bergauf – und das, obwohl es im Zuge des Zollchaos und der damit ein­hergehenden Verunsicherung an den internationalen Finanzmärkten zwischenzeitlich ein Minus von rund 18% zu verdauen galt.

 

Die im Verlauf der zweiten Aprilhälfte einsetzende Aufhellung des globalen Senti­ments war es dann auch, die den Grundstein für die Erholung im Kryptosektor legte. Geht es nach dem Risk-on-Risk-off-Index von Bloomberg, ist die Stimmung an den Finanzmärkten sogar so gut wie seit 2007 nicht mehr. Während auch andere spekulative Vermögenswerte neue Rekorde verzeichnen konnten, darunter Aktienindizes in den USA, präsen­tiert sich der US-Dollar angeschlagen. Dem Bitcoin kann das nur recht sein, gewinnen Kryptowährungen doch an Attraktivi­tät, wenn traditionelle Währungen an Reputation einbüßen.

 

Für gute Stimmung am Kryptomarkt sorgte in den vergangenen Wochen zudem die Trump-Regierung. Mit Hilfe der republikanischen Mehrheit im Kongress hat sie einen gesetzlichen Rahmen zur Regulierung von Kryptowährung in den USA auf den Weg gebracht. Da wurde der US-Administration sogar verziehen, dass der Bericht der Arbeitsgruppe für Digitale Finanzmärkte konkrete Vorschläge für den Ausbau der stra­tegischen US-Bitcoin-Reserve entgegen der ursprünglichen Vorgabe vermissen lässt.

 

Während vonseiten der US-Bundesregierung demnach vorerst nicht mit aktiven Käufen von Kryptowährungen zu rechnen ist, gehören institutionelle Nachfrager mittlerweile zu den Kurstreibern. Aktuell werden über Spot-ETFs Bitcoin im Wert von rund 150 Mrd. US-Dollar gehalten. Hinzu kommen etwas weniger als 100 Mrd. US-Dollar bei sogenannten Bitcoin Treasury Unternehmen, deren Geschäfts­modell vor allem darin besteht, eingesammeltes Kapital, beispielsweise über die Ausgabe von Aktien, oder erwirtschaftete Erträge aus anderen Geschäftsberei­chen in die führende Kryptowährung zu investieren.

 

So erfreulich die robuste Nachfrage vonseiten institutioneller Anleger und das jüngste Rekordhoch auch sein mögen. An die Dynamik der beiden Vorjahre kann der Bitcoin in 2025 bislang nicht anknüpfen. So lag das Kursplus im Jahr 2024 nach sieben Monaten bei rund 56%, in 2023 waren es sogar 77%, wenngleich auf deutlich niedrigeren Niveaus. Sollten die beiden Vorjahre, zumindest was die Richtung angeht, als Blaupause für den weiteren Verlauf in 2025 dienen, dürfte die führende Kryptowährung zwar bis Jahresende weitere Rekorde erreichen. Allerdings könnte eine von uns erwartete Eintrübung der Stimmung an den internationalen Finanzmärkten dem spekulativen Vermögenswert auf abseh­bare Zeit das Leben schwer machen.

 

-- Sören Hettler