Bei den Telekoms steht die Glasfaserpositionierung im Fokus

Im Wettbewerb der Telekomkonzerne ist die Netzqualität der entscheidende Faktor. Nach umfangreichen und erfolgreichen 5G-Investitionen liegt der Fokus der Telekomnetzbetreiber derzeit verstärkt auf dem Glasfaserausbau. In einigen Ländern, wie z.B. den USA, Deutschland und Großbritannien besteht bei Glasfaser Nachholbedarf. Die sich daraus ergebenen erhöhten Investitionsausgaben belasten die Finanzkennzahlen der Telekomunternehmen.
 

Das Bild stellt ein Balkendiagramm dar, das den Anteil von Glasfaseranschlüssen an allen stationären Breitbandanschlüssen in verschiedenen OECD-Ländern im Jahr 2020 zeigt. Es verdeutlicht die Glasfaserabdeckung in jedem Land und zeigt die Rangordnung der Länder basierend auf ihrem prozentualen Anteil an Glasfaser im Breitbandnetz.

### Hauptmerkmale:

1. **Ranking der Länder**: Die Länder sind sowohl mit ihrem Namen als auch mit den entsprechenden Prozentzahlen von Glasfaseranschlüssen gelistet.

2. **Prozentzahlen**: Das Diagramm zeigt den Prozentsatz der Glasfaseranschlüsse für jedes Land bis zu 100 %.

3. **Vergleich zwischen Ländern**: Das Diagramm ermöglicht den Vergleich der Glasfaserabdeckung zwischen verschiedenen OECD-Ländern.

4. **Position von Deutschland und den USA**: Diese beiden Länder werden spezifisch erwähnt, da sie auf einem hinteren Platz bezüglich der Glasfaserabdeckung rangieren.

5. **Datengrundlage**: Der Datenbestand stammt von der OECD aus dem Jahr 2020 und wurde im Juni 2021 erfasst. 

### Beobachtungen:

- **Die führenden Länder** in der Glasfaserabdeckung sind Spanien und Frankreich, die nahe an der 100% Marke liegen.
- **Deutschland und die USA** stehen weiter unten auf der Liste mit vergleichsweise geringerer Abdeckung.

### Bedeutung:

Dieses Diagramm hebt die Diskrepanz in der Glasfaserabdeckung hervor und kann als Maßstab für den Fortschritt und die möglichen technologischen Investitionen in die Breitbandinfrastruktur verwendet werden. Es gibt Einblicke in die digitale Infrastrukturqualität der Länder, was für Entwicklungen in der digitalen Wirtschaft und Innovation von Bedeutung sein kann. 

Insgesamt dient das Bild dazu, die Aufmerksamkeit auf die Notwendigkeit höherer Investitionen und Richtlinien zur Verbesserung der Glasfaserabdeckung in den hinteren Ländern, einschließlich Deutschland und den USA, zu lenken.


Die US-amerikanischen Branchenvertreter haben ebenfalls große Glasfaserausbaupläne. So will Verizon als Marktführer im US-Mobilfunkmarkt bis 2028 30 Mio. Glasfaseranschlüsse anbieten – eine Größenordnung, die Wettbewerber AT&T bereits jetzt vorweisen kann. Um die Glasfaserpräsenz auszuweiten, hat Verizon kürzlich Frontier Communications für 20 Mrd. USD gekauft. Aber auch AT&T will im Glasfasermarkt weiter wachsen und plant, bis Ende 2030 60 Mio. Glasfaseranschlüsse zur Verfügung zu stellen. Beiden US-Konzernen kommt angesichts der Investitionspläne die US-Politik mit dem „One Big Beautiful Bill Act“ zugute, von dem sie durch massive Steuerersparnisse profitieren. AT&T hat in diesem Zusammenhang bereits angekündigt, 3,5 Mrd. USD dieser Einsparungen in sein Netzwerk zu investieren, um den Ausbau des Glasfaser-Internets auf 4 Mio. Standorte pro Jahr zu beschleunigen. Anders als die Unternehmen anderer Branchen sind Telekomkonzerne aufgrund ihrer lokalen Dienstleistungserbringung von der US-Zollpolitik, die zur Finanzierung des US-Haushalts und besonders der Steuererleichterungen dienen soll, weitgehend immun.

 

Im Gegensatz zu den USA ist der europäische Telekommarkt immer noch recht fragmentiert, auch wenn es gute Gründe für eine Konsolidierung gibt. Starke Fragmentierung ist ein Hindernis für Investitionen, weil sich umfangreiche Investitionsanstrengungen weniger gut amortisieren lassen. Das wird inzwischen auch von der EU-Kommission zunehmend als Hindernis für die Digitalisierung und flächendeckende Konnektivität angesehen. Das politische Umfeld für konsolidierungsgetriebene Transaktionen scheint sich daher etwas aufzuhellen.

 

-- Christian Albrecht