Aktienrekorde auf tönernen Füßen – vorerst!

Getrieben von einer guten Stimmung an den Finanzmärkten bewegten sich DAX & Co. zuletzt auf Rekordniveaus. Die Bewertungskennziffern sprechen dabei eine klare Sprache, bewegen Sie sich doch für die meisten Indizes im teuren Bereich. Während auf mittlere Sicht die Rückschlagrisiken überwiegen, dürfte das Jahr 2026 nachhaltig höhere Kurse und neue Rekorde bereithalten.

 

Das Bild stellt ein Diagramm dar, das die Entwicklung von verschiedenen Aktienindizes über die Jahre von etwa 2021 bis 2028 zeigt. Im Diagramm sind drei Linien dargestellt, die den Kursverlauf der Indizes LS-DAX, LS-MDAX und LS-S&P 500 repräsentieren.

### Einzelheiten:

1. **Titel des Diagramms:**
   - "Erhöhte Rückschlagsrisiken auf kurze bis mittlere Sicht – vor allem für DAX und S&P 500"
   - Dies deutet darauf hin, dass die Analyse im Diagramm darauf hinweist, dass es momentan für den DAX und den S&P 500 größere Risiken gibt.

2. **Skalierung:**
   - Links ist der Punktewert für die Indizes angegeben, der von 11.500 bis 26.500 Punkten reicht.
   - Rechts ist eine alternative Skala bis 7.000 Punkte vorhanden.

3. **Zeitachse:**
   - Die Zeitachse reicht von 2021 bis ins Jahr 2028, was darauf hindeutet, dass sowohl die historische Entwicklung als auch die zukünftigen Projektionen vorhanden sind.

4. **Farbkodierung:**
   - **Rot** für LS-DAX  
   - **Orange** für LS-MDAX
   - **Blau** für LS-S&P 500

5. **Allgemeiner Trend:**
   - Die Kurven weisen im Allgemeinen eine steigende Tendenz auf, jedoch mit mehreren Schwankungen, welche die "Rückschlagsrisiken" auftun könnten.

6. **Quelle:**
   - Die Daten stammen von Bloomberg und DZ BANK, was auf eine professionelle Analyse hinweist.

Dieses Diagramm dient als visuelles Werkzeug für Finanzanalysten und Investoren, um Trends und potenzielle Risiken bei der Investition in diese Indizes besser nachvollziehen zu können. Eine genauere Analyse könnte Aufschluss darüber geben, wie politische und wirtschaftliche Ereignisse die zukünftige Entwicklung beeinflussen könnten.

 

Im ersten Halbjahr 2025 haben die Aktienmärkte mit beeindruckenden Rekorden überrascht. Maßgeblich profitiert hat der deutsche Leitindex in den letzten Tagen zwar von der Hoffnung auf eine baldige Lösung im Handelsstreit zwischen der EU und den USA. Der entscheidende Treiber für die dynamische Aufwärtsbewegung der letzten Monate ist und bleibt aber die Aussicht auf eine kräftige Ausweitung der Staats­ausgaben in Deutschland, vor allem für Verteidigung und die Infrastruktur. Zudem suchen Investoren offenbar verstärkt nach Alternativen zum US-Markt und US-Dollar, was die europäischen Aktienmärkte zusätzlich in den Fokus rückt.

 

Wermutstropfen bei all der Euphorie bleibt der Blick auf die Bewertungskennziffern, bewegt sich der DAX mittlerweile doch in einem sehr ambitionierten, genauer gesagt „teuren“ Bereich. Die Gewinnerwartungen je Aktie haben mit dem Kursan­stieg nicht Schritt gehalten und verharren auf niedrigem Niveau. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt deutlich über dem langfristigen Durchschnitt. Den Eindruck einer sehr ambitionierten Bewertung vermittelt auch der Blick auf andere Kennzahlen, wie Kurs-Buchwert-Verhältnis, Dividendenrendite oder Risikoprämie gegenüber Staatsanlei­hen. Ähnlich sieht es bei den anderen weltweit bedeutenden Aktienmärkten, beispielsweise in den USA, aus.

 

Die Aktienmärkte dürften sich vor diesem Hintergrund in den nächsten Wo­chen anfällig für Rücksetzer erweisen. Mögliche Auslöser für eine Eintrübung des Stimmungsbildes gibt es genug. Zum einen droht weiterhin Gegenwind aus den USA, vor allem aus dem Weißen Haus. Schließlich ist der US-Präsident immer wieder für Zollüberraschungen gut, wie jüngst die überraschend angekündigten Abgaben auf Einfuhren aus Brasilien und für Kupfer deutlich gemacht haben. Selbst wenn Trump seine Maximalforderungen nicht umsetzt, bleibt am Ende ein belasten­der Effekt für die weitere realwirtschaftliche Entwicklung übrig. Bislang sind es zwar vor allem Umfragewerte und Stimmungsindikatoren, die sich deutlich eingetrübt haben. Im Verlauf der zweiten Jahreshälfte dürfte sich dies aber ändern und eine merkliche Wachstumsverlangsamung des Bruttoinlandsprodukts sowohl in den USA als auch weltweit zu beobachten sein. Hinzu kommt eine vorsichtige Geldpolitik der US-Notenbank und ein zu erwartender Anstieg der Staatsanleiherenditen, der die Aktienmärkte zusätzlich unter Druck setzen dürfte.

 

Erst ab Anfang 2026 sollte es dann wieder nachhaltig bergauf gehen. Die Hoffnung auf eine nachhaltige Erholung bleibt dennoch bestehen. Im ersten Halbjahr 2026 dürften insbesondere staatliche Maßnahmen den Aktienkursen nachhaltigen Auftrieb geben. In den USA gilt dies für die Steuersenkungen, die mit dem „One Big Beautiful Bill“ auf den Weg gebracht wurden und das auch erweiterte Abschreibungsmöglichkeiten für Unternehmen vorsieht. Die US-Administration setzt außerdem ihre Deregulierungsbemühungen fort. Mit den bis dahin in den Hinter­grund rückenden Zollstreitigkeiten dürften nicht zuletzt die großen Technologie­unternehmen wieder für Auftrieb sorgen, besetzen sie doch weiterhin ein Geschäfts­feld, das global zu den wichtigsten Wachstumssegmenten gehört. In Europa und vor allem Deutschland dürften die Investitionen in Verteidigung und Infrastruktur erste zählbare Früchte in Form von Wachstumsimpulsen er­kennen lassen. Gerade hierzulande haben die staatlichen Maßnahmen das Poten­zial, die Stimmung in der Wirtschaft und unter den Verbrauchern deutlich aufzuhel­len, wovon sowohl Investitionen als auch privater Konsum – u.a. durch eine Reduzie­rung der Sparquote – profitieren würden. Diese Gemengelage sollte den Weg für neue Rekordstände an den Aktienmärkten ebnen.

 

-- Sören Hettler und Christoph Müller