Euroraum PMIs: Konjunkturhoffnung für Deutschland, Frankreich mit Dämpfer

Laue Konjunktur zum Sommerbeginn: Die Einkaufsmanagerindizes für Juni 2025 zeigen kaum Wachstum im Euroraum. Deutschland erholt sich etwas, während Frankreich weiter nachgibt.
 

Das Bild stellt zwei Diagramme dar, die die Entwicklung der Einkaufsmanagerindizes (PMIs) für die Industrie (Manufacturing) und Dienstleistungen (Services) in verschiedenen europäischen Ländern zeigen, insbesondere den Euroraum, Deutschland und Frankreich. 

**Beschreibung der Diagramme:**

1. **Linkes Diagramm - Industrie stabilisiert sich:**
   - Zeigt die Veränderung der PMIs für die Fertigungsindustrie.
   - Linienrepräsentationen für den Euroraum, Deutschland und Frankreich.
   - Datumsspanne von 06/22 bis 06/25.
   - Die Abbildung von Punkten für jedes Land, die einen Vergleich zwischen den Ländern ermöglicht.
   - Die neutrale Linie bei einem Index von 50 zeigt an, ob der Sektor wächst (über 50) oder schrumpft (unter 50).

2. **Rechtes Diagramm - Dienstleister legen leicht zu:**
   - Veranschaulicht die Entwicklung der PMIs für den Dienstleistungssektor.
   - Auch hier gibt es Linien für den Euroraum, Deutschland und Frankreich.
   - Datumsspanne ebenfalls von 06/22 bis 06/25.
   - Zeigt die Trends in den Dienstleistungsbranchen der jeweiligen Länder.
   - Die neutrale Linie bei einem Index von 50 zeigt die Grenze zwischen Wachstum und Schrumpfung an.

**Ziel des Bildes:**
- Das Ziel dieser Darstellung ist es, einen Überblick über die wirtschaftliche Stabilität und Entwicklungen in der europäischen Produktion und Dienstleistung zu geben. 
- Es ermöglicht Analysten und Entscheidungsträgern, durch den Vergleich der PMI-Daten, die wirtschaftliche Gesundheit zu überwachen und Vorhersagen über zukünftige Trends zu treffen.


Euroraum: Die frisch veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes (PMIs) für Juni 2025 zeigen ein ernüchterndes Bild für den Euroraum. Der Gesamtindex der privaten Wirtschaft (Composite-PMI) verharrte bei 50,2 Punkten, exakt auf dem Niveau des Vormonats. Dass der Wert nur knapp über der Wachstumsschwelle liegt unterstreicht den fehlenden Schwung. Die Eurozone-Wirtschaft tut sich damit weiterhin schwer, richtig in Fahrt zu kommen – seit etwa einem halben Jahr gibt es kaum Fortschritte.

 

Ein genauerer Blick auf die Sektoren zeigt, warum: Die Industrie steckt weiter in der Mini-Rezession, denn der Industrie-PMI blieb im Juni mit 49,4 Punkten unverändert im kontraktiven Bereich (unter 50). Immerhin stabilisiert sich die Lage. Der Dienstleistungssektor konnte minimal zulegen: Sein PMI stieg von 49,7 im Mai auf 50,0 Punkte und erreichte damit genau die Grenze zwischen Schrumpfen und Wachsen. Mit anderen Worten: Die Dienstleistungen liefen im Juni insgesamt auf Sparflamme, weder deutlich rückläufig noch spürbar wachsend.

 

Wichtig ist der Hinweis, dass die heute veröffentlichten Flash-PMI-Umfragen für Juni 2025 größtenteils vor dem Ausbruch der neuen Nahost-Konflikte durchgeführt wurden. Die Befragung fang vom 12. bis 19. Juni 2025 statt. Der bewaffnete Konflikt zwischen Israel und Iran begann am 13. Juni in vollem Umfang. Entsprechend dürfte sich der jüngste Anstieg der Ölpreise kaum in den Juni-PMI-Daten niederschlagen, da diese erst nach Mitte Juni im Zuge der Konflikteskalation einsetzte. Diese Risiken könnten sich erst in den kommenden Monaten in den Stimmungsdaten und der Wirtschaftstätigkeit deutlicher bemerkbar machen.

 

Deutschland: In Deutschland hellte sich die Stimmung überraschend deutlich auf. Erstmals seit fünf Monaten deutet der PMI wieder auf Wachstum hin: Der Composite-PMI (Industrie + Dienstleistungen) sprang auf 50,4 Punkte – nach 48,5 Zählern im Mai. Damit kletterte das wichtige Konjunkturbarometer über die 50-Punkte-Marke, was ein leichtes Wachstum signalisiert. Besonders die Industrie liefert einen Hoffnungsschimmer. Der PMI für das verarbeitende Gewerbe stieg auf 49,0 Punkte (von 48,3 im Mai). Das klingt zwar immer noch nach einem leichten Rückgang der Industrieaktivität, liegt aber auf dem höchsten Niveau seit 34 Monaten. Der andauernde Negativtrend dürfte damit nahezu gestoppt sein – der Industriesektor zeigt seit Jahresbeginn einen klaren Aufwärtstrend. Auch bei den Dienstleistern bremste sich die Talfahrt: Der Service-PMI kletterte von 47,1 auf 49,4 Punkte. Zwar bedeutet das noch kein Wachstum, aber die Lücke zur Expansionszone wird kleiner. Deutschlands Wirtschaft könnte damit womöglich den zuletzt üblichen Zick-Zack-Kurs durchbrechen. Für Beschäftigte und Unternehmen wäre das ein Zeichen, dass die Durststrecke der wechselhaften Konjunktur enden könnte.

 

Frankreich: In Frankreich dagegen hat sich die Wirtschaftsstimmung im Juni unerwartet weiter eingetrübt. Beide Sektoren liegen klar im negativen Bereich. Der Industrie-PMI rutschte von 49,8 im Vormonat auf nur noch 47,8 Punkte ab, und auch der Dienstleistungs-PMI fiel leicht auf 48,7 Punkte (gegenüber 48,9 im Mai). Entsprechend sank der französische Composite-PMI für die Gesamtwirtschaft auf 48,5 Punkte – nach 49,3 im Mai. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone schrumpft damit den zweiten Monat in Folge etwas schneller.

 

Woran hakt es bei unseren Nachbarn? Laut Umfrageberichten leiden Frankreichs Unternehmen unter vollem Lagerbestand bei Kunden, schwierigen Marktbedingungen und zögerlichen Neuaufträgen. Viele Kunden haben offenbar bereits ausreichend Vorräte, was neue Bestellungen bremst. Zusätzlich belasten geopolitische Unsicherheiten das Geschäft – erwähnt werden etwa Sorgen um Handelskonflikte (Zölle) und die angespannte Lage im Nahen Osten. Diese Faktoren dämpfen die Nachfrage und verstärken die Zurückhaltung bei Investitionen. Für Verbraucher in Frankreich spiegelt sich das in einer konjunkturellen Flaute: Weder die Industrie noch die Dienstleister können derzeit für Wachstumsimpulse sorgen.

 

-- Matthias Schupeta