EZB: Zinssenkungen nun nicht mehr im Automatikmodus

Die europäischen Währungshüter haben im Rahmen der Juni-Ratssitzung eine weitere Zinssenkung beschlossen. Der Einlagesatz sinkt auf 2,00%.
 

Das Bild stellt ein Diagramm dar, das die gesamturopäische Inflationsrate von 2021 bis 2025 zeigt. Die Grafik mit einer Zeitachse am unteren Rand zeigt, wie sich die Inflation über diesen Zeitraum hinweg verändert hat. Die grafische Darstellung zeigt:

1. **Inflationsrate über Zeit** - Die Kurvenlinie zeigt die prozentuale Veränderung der Inflation über die Jahre.
   - **EUV-Inflation**: Die Inflation innerhalb der Europäischen Union wird mit einer durchgehenden Linie dargestellt.
   - **EZB-Inflationsziel**: Eine horizontale Linie zeigt das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank, das typischerweise bei rund 2% liegt.

2. **Verlauf der Inflation**:
   - Am Anfang der Grafik, im Jahr 2021, ist die Inflationsrate relativ niedrig.
   - Von 2021 bis etwa Mitte 2022 steigt die Inflation deutlich an, erreicht einen Höhepunkt und beginnt dann zu fallen.
   - Im Jahr 2024 und bis in 2025 hinein stabilisiert sich die Inflationsrate und liegt leicht unterhalb des EZB-Inflationsziels, was als wirtschaftlich stabiles Umfeld angesehen werden kann.

Das Diagramm liefert Einblicke in die wirtschaftliche Lage und in die Herausforderungen, mit denen die Europäische Zentralbank konfrontiert war, die Inflation innerhalb ihrer Zielvorgaben zu halten.


Bei ihrer jüngsten Zusammenkunft haben die Währungshüter beschlossen, die Leitzinsen erneut zu senken. Der Einlagesatz liegt nun bei 2%. Die Notenbank sieht sich nunmehr gut positioniert, um durch das derzeit von hoher Unsicherheit geprägte Umfeld zu navigieren. Dies bestärkt uns in unserer Einschätzung, dass die Notenbank zur Juli-Ratssitzung und über den Sommer hinweg eine Pause im Zinssenkungszyklus einlegen wird. Mit dem Verweis auf die Datenabhängigkeit des weiteren geldpolitischen Kurses hält sich die EZB aber zugleich alle Optionen offen. Die Marktteilnehmer haben die Zinssitzung als leicht „hawkish“ wahrgenommen und ihre Zinssenkungsfantasie bis zum Jahresende etwas zurückgeschraubt. Auch wenn eine weitere Leitzinssenkung nach dieser Ratssitzung weniger wahrscheinlich erscheint, kann sich dies angesichts des andauernden Handelsstreits schnell wieder ändern. Wir gehen davon aus, dass der Zinssenkungszyklus noch nicht ganz beendet ist. Ein weiterer Lockerungsschritt nach der Sommerpause ist nach wie vor Teil unserer Zinsprognose.

 

Ein starker Euro und niedrigere Energiepreise stützen den Disinflationsprozess

 

Im Rahmen der heutigen Ratssitzung wurden auch die überarbeiteten Projektionen zur Konjunktur- und Inflationsentwicklung veröffentlicht. Die Inflationsprojektionen skizzieren einen weiter voranschreitenden Disinflationsprozess. Sowohl für das laufende als auch für das kommende Jahr wurde die Projektion um jeweils 0,3 Prozentpunkte nach unten revidiert. Die EZB begründet dies mit niedrigeren Energiepreisen und einem stärkeren Euro. Hinsichtlich der konjunkturellen Perspektiven hat sich gegenüber den vorherigen Projektionen wenig getan. Die BIP-Prognose für das kommende Jahr wurde lediglich um 0,1 Prozentpunkte nach unten angepasst. EZB-Chefin Lagarde betonte allerdings zugleich, dass der Wachstums­ausblick weiterhin mit Abwärtsrisiken behaftet sei. Angesichts der hohen Unsicherheit bezüglich der weiteren Entwicklung des Handelsstreits hat die Notenbank auch alternative Szenarien zur Konjunktur- und Inflationsentwicklung erstellt. Im Falle eines eskalierenden Handelskonflikts wäre mit einem schwächeren Wachstum und einer niedrigeren Teuerung im Vergleich zum Basisszenario zu rechnen. Können die Handelsspannungen hingegen gelöst werden, würden das Wachstum und – in geringerem Maße – die Inflation höher ausfallen als in den Basisprojektionen.
 

Das Bild stellt eine Tabelle dar, die 

**die aktuellen Inflationsprognosen für die Jahre 2023 und 2024 durch das Deutsche Bundesbank** zeigt.

### **Details zur Tabelle:**

- **Überschrift:**
  Die Tabelle ist mit "Neuere Äußerungen der Inflationsprognosen für 2023 und 2024 (jeweils +/- 0,3 Prozentpunkte)" 
  überschrieben.

- **Inhalt:**
  Die Tabelle zeigt Inflationsprognosen in Prozent für unterschiedliche Zeitpunkte.
  
  **Spaltenüberschrift:**
  - **Jahreszahl** (2023/2024)
    
  **Zeilen der Tabelle:**
  - **BIP-Wachstum** (Bruttoinlandsprodukt Wachstum)
    - **2023:** 0.0 bis 0.9
    - **2024:** 1.1 bis 1.9
  
  - **Inflationsentwicklung (HVPI)** (Harmonized Index of Consumer Prices)
    - **2023:** 6.0 bis 7.0
    - **2024:** 2.8 bis 3.6

  Hierbei handelt es sich um prozentuale Prognosewerte, die von Ökonomen als mögliche Entwicklungen für die jeweiligen Zeiträume berechnet wurden.

### **Quelle:**

Die Daten stammen von der Deutschen Bundesbank (Europäische Zentralbank - EZB) und ihren Namura (Market Research Projections).

**Zusammenfassung:**
Das Bild ist eine vereinfachte Darstellung wirtschaftlicher Prognosen, die auf Vorhersagen von Experten basieren und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die Werte in der Tabelle weisen auf erwartete wirtschaftliche Entwicklungen hin, mit einem besonderen Fokus auf das Wirtschaftswachstum und die Inflation in kurzer, mittlerer, und längerfristiger Betrachtung. 

Diese Prognosen spielen eine wichtige Rolle bei wirtschaftlichen Entscheidungen, sowohl für politische Entscheidungsträger als auch für Unternehmen und die Gesellschaft insgesamt.


Lagarde weist Spekulationen über ein vorzeitiges Ende ihrer Amtszeit zurück

 

Im Rahmen der Pressekonferenz wurde EZB-Präsidentin Lagarde unter anderem gefragt, ob sie das gegenwärtige Leitzinsniveau als „neutral“ charakterisieren würde. Hierauf erwiderte Lagarde, dass sie dem Konzept des neutralen Leitzinses in einem von zahlreichen Schocks geprägten Umfeld mit Vorbehalt gegenüberstehe. Das Thema sei im Rahmen der geldpolitischen Beratungen nicht debattiert worden, so Lagarde.

 

Zuletzt gab es Spekulationen, wonach Lagarde ihre bis Oktober 2027 laufende Amtszeit vorzeitig beenden könnte, um die Nachfolge von Klaus Schwab beim Weltwirtschaftsforum anzutreten. Diese hat die Notenbankchefin zurückgewiesen und betont, dass sie entschlossen sei, ihre Amtszeit zu erfüllen.

 

-- Christian Reicherter