Asset Allocation: 24.000 Punkte im DAX – Fokus auf deutsche Aktien
Von den staatlichen Investitionen der Bundesregierung dürften deutsche Aktienunternehmen, darunter nicht zuletzt Vertreter aus den kleineren Indizes, profitieren. Wir nehmen daher den MDAX neu in unser DZ Research Musterportfolio auf.

Die von der Ankündigung teils exorbitanter US-Importzölle Anfang April weltweit ausgelösten Turbulenzen an den Finanzmärkten sind mittlerweile in den Hintergrund gerückt. Zuversicht hat (wieder) die Oberhand gewonnen. Diese hat die Kurse an den Aktienmärkten rund um den Globus spürbar steigen ließ. Der DAX liegt im laufenden Quartal nicht nur 7% im Plus, sondern verzeichnete auch ein neues Rekordhoch oberhalb von 24.000 Punkten.
Aufgrund der breiten Diversifikation über diverse Assetklassen folgt unser Musterportfolio den Kursschwankungen an den Aktienmärkten zwar nicht 1:1. Gänzlich entziehen konnte es sich aber ebenfalls nicht. Im Zuge der Erholung legte auch das Musterportfolio wieder deutlich zu. Aktuell weist es immerhin wieder ein Plus von 4% seit Beginn dieses Jahres aus. Getrieben wurde dieser Anstieg vor allem von den europäischen Aktienindizes. Positiv bemerkbar machte sich zudem die Goldpreisentwicklung, erreichte das gelbe Edelmetall doch zwischenzeitlich neue Allzeithochs. Weniger erfreulich gestaltete sich hingegen die Entwicklung der US-Aktienindizes und des US-Dollars, der in den vergangenen Monaten deutlich unter Abgabedruck geriet.
Künftig dürfte die neue Bunderegierung für deutliche, positive Impulse sorgen, die genauer gesagt von den Investitionsprogrammen in den Bereichen Verteidigung und Infrastruktur ausgehen. Hiervon dürften die deutsche Wirtschaft im Allgemeinen und hiesige Aktienunternehmen im Speziellen profitieren. Dies gilt vor allem für den auf mittelgroße Unternehmen ausgerichteten MDAX. Im Gegensatz zum DAX sind die Umsätze der MDAX-Mitglieder nicht nur stärker auf die heimische Wirtschaft ausgerichtet. Zudem stellt das verarbeitende Gewerbe mit rund 50% etwa die Hälfte der gesamten Marktkapitalisierung, während dieser Anteil beim DAX nur bei etwa einem Drittel liegt.
Weniger Aufwärtspotenzial gestehen wir künftig den Versicherern im Euroraum zu. Nicht nur dürften diese bestenfalls indirekt von den vorgesehenen staatlichen Investitionen profitieren. Zudem liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) aktuell im Bereich von 12x und hat damit ein sehr ambitioniertes Niveau erreicht – ambitioniert zum einen, weil sich der längerfristige Durchschnitt des KGV deutlich unter 10x bewegt, zum anderen, da vergleichbare Niveaus in den letzten 20 Jahren lediglich 2006 und 2015 verzeichnet wurden. Darüber hinaus werden Versicherer am Aktienmarkt auch als „sicherer Hafen“ wahrgenommen. Zumindest auf längere Sicht dürfte die von den USA ausgehende Verunsicherung für die Finanzmärkte tendenziell nachlassen, worunter deren relative Attraktivität leiden sollte. Wir passen unser Musterportfolio dementsprechend an und ersetzen das Engagement in EWU-Versicherer durch einen entsprechenden MDAX-Anteil.
- Christoph Müller