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China: Peking pusht die Wirtschaft zum Wachstumsziel – Ausblick äußerst unsicher

China meldet für das abgelaufene Jahr ein Wirtschaftswachstum von 5%. Staatshilfen haben die krisengeschwächte Konjunktur zum Jahresende angeschoben, dies dürfte sich 2025 erst einmal fortsetzen. Mit Trumps geplanten Zöllen droht jedoch ein gewaltiger Rückschlag.

 

Das Bild stellt ein Diagramm dar, das die wirtschaftliche Entwicklung in China über mehrere Jahre dokumentiert. Es besteht aus zwei Diagrammteilen, mit folgenden Inhalten:

### Linkes Diagramm:
- **Zeitraum:** Die Jahre 2019 bis 2024 sind dargestellt.
- **Daten:** Zeigt die vierteljährliche Änderung des Bruttoinlandsproduktes (BIP) Chinas in Prozent.
- **Kurven:** Es gibt zwei Kurven:
  - **LS:** China BIP J/J (Jahr über Jahr Vergleich)
  - **RS:** BIP Q/Q (Quartal über Quartal Vergleich)
- **Interpretation:** Die Balken zeigen die BIP-Veränderungen in Prozent, mit Übersicht über Wachstumstrends und -schwankungen im Verlauf der letzten Jahre bis einschließlich einer Prognose für das Jahr 2024.

### Rechtes Diagramm:
- **Zeitraum:** Überblick der jährlichen Daten von 2008 bis 2024.
- **Daten:** 
  - **China BIP (J/J):** Jahresende BIP-Veränderungen in Prozent.
  - **DZ BANK Prognose:** Zukünftige BIP-Aussichten bis 2024.
  - **Wechselziel:** Geplante Zielvorgaben für das Wachstum.
  - **Angezeigte Schwankungen:** Prognose Unsicherheiten und Bandbreiten.

### Zusammenfassung:
- **Allgemeine Aussage:** Das Bild zeigt, wie sich das Wirtschaftswachstum Chinas im Laufe der Jahre verändert hat, mit einer spezifischen Prognose bis 2024, die darauf hinweist, dass sich das Wachstum zum Jahresende möglicherweise erholt, jedoch der Ausblick auf das Wachstum getrübt ist.
- **Prognose Unsicherheiten:** Wichtige Zielwerte, Prognosen und Schwankungen werden hervorgehoben und zeigen, dass trotz erholt wirkenden Wachstums Risiken bestehen.

### Schlussfolgerung:
Das Diagramm dient als Instrument zur analytischen Betrachtung der Wirtschaftstrends in China und bietet eine visuelle Prognose für die zukünftige Entwicklung. Dabei werden die Herausforderungen eines stabilen Wirtschaftswachstums trotz aktueller Erholungswerte transparent gemacht.

 

Um „rund 5%“ sollte die chinesische Wirtschaft 2024 wachsen – so die staatliche Wachstumsvorgabe für das abgelaufene Jahr. Und ziemlich genau das hat sie auch getan, wie die offiziellen Daten zur Wirtschaftsleistung des vergangenen Jahres aktuell bestätigen: Nach einem Zuwachs von 5,2% 2023 bremste das Wirtschaftswachstum 2024 nur leicht auf 5,0% ab. Einfach war das für die Volksrepublik, die seit einigen Jahren unter einer tiefen Immobilienkrise und hartnäckigen Konsumschwäche leidet, nicht. Wichtigster Wachstumsträger war im vergangenen Jahr der Export, wobei die Absatzerfolge hauptsächlich durch subventionierte Preisrabatte zustande kamen. Zum Jahresende haben außerdem staatliche Stimuli, wie ein „Abwrack“-Programm für langlebige Konsumgüter, Hilfsmaßnahmen für den Immobilienmarkt sowie eine vergleichsweise kräftige Lockerung der Geldpolitik der Konjunktur mehr Schwung verliehen. Dadurch konnte das Wirtschaftswachstum im vierten Quartal im Vorjahresvergleich (J/J) von zuvor 4,6% auf 5,4% beschleunigen und im Quartalsvergleich (Q/Q) eine Rate von 1,6% erreichen – das entspricht auf das Jahr hochgerechnet immerhin einem überdurchschnittlichen Zuwachs von 6½%.

 

Einzelhandel und Industrie im Dezember stark

Vor allem im Dezember nahm die Konjunkturdynamik zu. Der Einzelhandel zog an, insbesondere die geförderten Produktbereiche verzeichneten hohe Umsatzsprünge, da das „Abwrack“-Programm ursprünglich Ende des Jahres auslaufen sollte. Allerdings läuft die Konsumkonjunktur dadurch noch lange nicht rund: Die Käufe gingen erkennbar zulasten der Umsätze mit nicht-geförderten Produkten und das Verbrauchervertrauen bleibt äußerst gedrückt. Ein wesentlicher Schlüssel für eine Konsumerholung ist der Immobiliensektor. Dort zeichnet sich dank der Nachfragestärkung durch kommunale Kaufprogramme zwar zumindest eine allmähliche Stabilisierung ab. Von einer Erholung ist der Sektor aber noch meilenweit entfernt.

Solide hat die Industrie das vergangene Jahr im Schlussmonat mit einer Wachstumsbeschleunigung auf 6,2% (J/J) abgeschlossen. Dabei wurde vor allem die Produktion von Hightech-Gütern hochgefahren, was darauf hindeutet, dass sich die chinesische Industrie auf vorgezogene Käufe aus den USA vorbereitet. Angesichts der drastischen Zolldrohungen des künftigen US-Präsidenten dürften US-Unternehmen zusehen, dass sie ihre Läger noch vor etwaigen Zollerhöhungen mit chinesischen Waren füllen. Auch Chinas Exporte hatten sich im Dezember auch schon etwas lebhafter gezeigt und damit die gute Entwicklung des vergangenen Jahres noch ausgebaut.

 

Ausblick äußerst unsicher

Zwar dürfte die chinesische Wirtschaft in den kommenden Monaten eine erhöhte Wachstumsdynamik beibehalten, die Impulse dürften jedoch vorübergehender Natur bleiben. Außerdem bleibt die Wirtschaft hauptsächlich „am Tropf“ des Staates hängen. So wurde das „Abwrack“-Programm unlängst verlängert und auf eine breitere Produktpalette ausgeweitet, zusätzliche Fiskalmittel wurden bereitgestellt und die geldpolitische Grundausrichtung von „umsichtig“ auf „angemessen locker“ geändert. Aber auch vom US-chinesischen Handel sind zunächst noch kräftigere Impulse zu erwarten.

 

Sobald Donald Trump jedoch die US-Zölle für Importe aus China erhöht, ist mit einem Konjunkturrückschlag in der Volksrepublik zu rechnen. Zwar ist noch unklar, wann und in welchem Tempo Trump seine Pläne umsetzen wird – damit ist der Ausblick von ungewöhnlich hoher Unsicherheit geprägt. Kommt die Zollerhöhung jedoch schlagartig, wie wir dies derzeit für Mitte dieses Jahres unterstellen, ist sogar mit einem Exporteinbruch und einem deutlichen Wachstumsknick zu rechnen. Ein BIP-Wachstum von 5% dürfte China im soeben begonnen Jahr vor diesem Hintergrund kaum noch erreichen. Wir rechnen vielmehr für dieses Jahr mit einem Zuwachs von 4,5%, der allerdings auch nur dank des relativ kräftigen ersten Halbjahres nicht noch schwächer ausfällt. 2026 dürften die Belastungen durch die höheren US-Zölle dann voll zum Tragen kommen und das Wirtschaftswachstum weiter auf 3,4% drosseln.

 

-- Monika Boven