Jackson Hole: Willkommen im Zinssenkungsclub

Fed-Chef Powell dürfte zwar die Weichen für die Zinswende im September stellen, aber keinen Jumbo-Zinsschritt von 50 Basispunkten ankündigen. Dies würde die latenten Rezessionssorgen des Marktes schüren.
 

Das Bild stellt ein Diagramm dar, das die Entwicklung der Leitzinsen der großen Zentralbanken im berühmten Zinssenkungszyklus ab 2022 bis Prognosen Ende 2024 zeigt. 

**Details des Diagramms:**

1. **Achsen:**
   - Die X-Achse repräsentiert die Zeit von 2022 bis Ende 2024.
   - Die Y-Achse zeigt die Leitzinssätze in Prozent.

2. **Zentralbanken:**
   - Es zeigt zwei Hauptlinien: 
     - **Blaue Linie:** für die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihrem Hauptrefinanzierungssatz und Prognosen.
     - **Orange Linie:** für die US Federal Reserve mit ihrem Fed-Funds-Rate und Prognosen.

3. **Linienverlauf:**
   - Beide Linien zeigen eine kontinuierliche Veränderung der Zinsen über die Zeit mit einem deutlichen Anstieg zu Beginn des dargestellten Zeitraums.
   - Prognosepunkte sind durch zusätzliche Markierungen bei beiden Linien am Ende dargestellt, die zukünftige Tendenzen bis 2024 suggerieren.

4. **Quelle:**
   - Bloomberg als Primärquelle der Daten in Kooperation mit der DZ BANK.

**Verwendungszweck:**
- **Analyse von Zinspolitiken:**
   - Das Diagramm könnte verwendet werden, um die Zinspolitik der Zentralbanken zu vergleichen und wirtschaftliche Trends und mögliche Auswirkungen auf Kreditmärkte und Verbraucherverhalten zu analysieren.
- **Marktentwicklung:**
   - Anleger und Finanzinstitutionen könnten solche Darstellungen nutzen, um Investment-Entscheidungen zu fundieren und Marktstrategien zu entwickeln.


Diese Woche ist es wieder so weit: Vom 22. bis 24. August treffen sich in Jackson Hole namhafte Notenbanker, Politiker und Ökonomen aus aller Welt, um über die Geldpolitik zu diskutieren. Das Thema lautet: Neubewertung der Wirksamkeit und Transmission der Geldpolitik („Reassessing the Effectiveness and Transmission of Monetary Policy“). Dabei dürfte u.a. die Frage im Vordergrund stehen, warum sich die US-Wirtschaft trotz der restriktiven Geldpolitik der Fed seit über einem Jahr so widerstandsfähig zeigt.

 

Für die Märkte dürfte jedoch weniger die trockene Theorie interessant sein als vielmehr, ob die US-Notenbank und/oder die EZB eine Zinssenkung für September ankündigen. Nachdem sich die Notenbanker aufgrund der Sommerwochen bedeckt gehalten hatten, bietet Jackson Hole nun wieder die erste Möglichkeit, den geldpolitischen Kurs näher zu erläutern.

 

In den   Geldterminmarktsätzen werden bis zum Ende des Jahres für die Vereinigten Staaten insgesamt Leitzinssenkungen um 96 Basispunkte eingepreist. Dies entspricht einer Lockerung der Geldpolitik auf allen drei verbleibenden Zinssitzungen der Fed, wobei die Fed einmal  um 50 Basispunkte (Jumbo-Zinsschritt) senken müsste.

 

Der Vorsitzende der US-Notenbank Jerome Powell wird sich am Freitag, dem ersten vollen Tag des jährlichen Wirtschaftssymposiums, zu den Wirtschaftsaussichten äußern. Wir gehen davon aus, dass er die Risiken für die Inflation und das Wachstum inzwischen als ausgewogen betrachtet. Gleichzeitig sollte der oberste US-Währungshüter den Weg für eine Zinssenkung im September ebnen. Allerdings könnte er unserer Meinung nach die Hoffnungen auf einen großen Zinsschritt zerschlagen.

 

EZB-Chefvolkswirt Philip Lane wird sich am Samstag zu Wort melden. Auch hier dürfte es Hinweise auf eine Fortsetzung des vorsichtigen Zinssenkungszyklus der EZB im September geben.

 

-- Birgit Henseler