Einkaufsmanagerbefragung: Wachstumshoffnungen liegen auf dem Dienstleistungsbereich
Der Composite-Einkaufsmanagerindex für den Euro-Raum hat sich leicht verbessert. Gute Stimmung bei den Dienstleistern kompensiert eine schwache Industrie. In Deutschland und Frankreich bleibt die Stimmung schwach.
Der S&P Global Composite Einkaufsmanagerindex konnte im März erneut zulegen und erreicht mit 49,9 Indexpunkten fast die Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Auffällig ist, dass sich divergierende Aspekte immer mehr verstärken. Die Verbesserung des Composite-Index beruht zum einen allein auf einer Aufhellung der Stimmung im Dienstleistungsbereich. Hier legt der Teilindex mit 51,1 Punkten weiter zu und kann seinen Abstand zur Wachstumsschwelle weiter ausbauen, während die Messzahl für die Industrie im März erneut nachgibt und nur bei 45,7 Punkten steht.
Zum anderen scheinen die beiden wirtschaftlichen Schwergewichte des Euro-Raums – Deutschland und Frankreich – auf Basis der Umfrageergebnisse von S&P Global größere Schwierigkeiten zu haben als der Rest des Euro-Raums. In Deutschland konnte sich der Composite-Index zwar im März von 46,3 auf 47,4 Punkte verbessern, aber nur weil sich die Stimmung der Dienstleister verbesserte und damit einen deutlichen Rückgang des Industrieindex auf magere 41,6 Punkte kompensierte. In Frankreich verfinsterte sich die Stimmung dagegen sowohl in der Industrie als auch bei den Dienstleistern.
Die gute Nachricht ist, dass die Geschäfte im Dienstleistungsbereich im Euro-Raum besser laufen und die Hoffnungen auf eine wirtschaftliche Erholung nähren. Auch bezüglich der Inflationsentwicklung gibt es sanfte positive Signale: Der Anstieg der Verkaufspreise fällt gemäß der Umfrage langsamer aus.
Die Industrie bleibt jedoch das Sorgenkind: Eine sinkende Nachfrage sorgt für eine schwache Produktion. Zusätzlich belasten die schlechten Stimmungswerte aus Deutschland und Frankreich das Ergebnis. Ohne eine klare Aufhellung in diesen beiden Ländern bleiben die Wachstumsperspektiven für das Währungsgebiet insgesamt schwierig.
-- Dr. Christoph Swonke