Einkaufsmanager: Deutschland und Frankreich trüben das Gesamtbild
Der Composite-Einkaufsmanagerindex für den Euro-Raum hat sich zwar leicht verbessert. Beide Teilbereiche – Industrie und Dienstleistungen – bleiben aber deutlich unterhalb der Wachstumsschwelle.
Der S&P Global Composite Einkaufsmanagerindex ist im Januar 2024 gegenüber dem Vormonat um 0,3 Punkte gestiegen. Mit 47,9 Punkten liegt er aber weiterhin unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Auffällig ist, dass sich die Stimmung in den beiden wirtschaftlichen Schwergewichten Deutschland und Frankreich laut S&P Global weiter eingetrübt hat, während die Einkaufsmanagerindizes in den übrigen Ländern zulegen konnten.
Die Stimmung in der Industrie des Euro-Raums bleibt zu Beginn des Jahres 2024 trotz einer leichten Verbesserung im kontraktiven Bereich. Die Geschäftsaktivität im Dienstleistungssektor ist dagegen leicht gesunken.
Auf Basis der Umfrageergebnisse von S&P Global bleibt auch die deutsche Wirtschaft im kontraktiven Bereich. Der Composite-Index sank im Januar um 0,3 Punkte auf 47,1 Zähler. Dabei gab das Stimmungsbarometer der Dienstleister deutlich nach und entfernte sich wieder von der Wachstumsschwelle. Der Index für die Industrie stieg auf sehr niedrigem Niveau leicht an. Insgesamt ist die rückläufige Auftragsentwicklung das größte Problem. Laut S&P Global sind die Kaufzurückhaltung, das hohe Zinsniveau und die zunehmende geopolitische Unsicherheit Bremsfaktoren. Was die Preisentwicklung betrifft, so steigen die Preise für Dienstleistungen, während sie in der Industrie kaum noch sinken.
In Frankreich hat sich die pessimistische Stimmung in der Industrie auf niedrigem Niveau nur leicht verbessert. Dagegen verschlechterte sich die Stimmung bei den Dienstleistern spürbar. Beide Messwerte blieben damit deutlich unter der Wachstumsschwelle, der umfassende Composite-Einkaufsmanagerindex sank von 44,8 auf 44,2 Punkte. In beiden Segmenten ist auch bei unseren Nachbarn die schwache Nachfrage einer der Hauptgründe für die ausgeprägte Stimmungseintrübung. Zudem berichten die Einkaufsmanager von einem zunehmenden Preisdruck durch steigende Inputpreise, der vor allem von den Dienstleistern über höhere Angebotspreise weitergegeben wird.
-- Dr. Christoph Swonke