Anlagejahr 2023: Privates Geldvermögen wächst dank Aktienkursgewinnen kräftig

Führten Kursverluste bei Aktien und entsprechenden Fonds 2022 noch zu einem schrumpfenden privaten Geldvermögen in Deutschland, sorgten kräftige Kurssteigerungen im Jahresendspurt 2023 für einen beschleunigten Vermögensaufbau.
 

Das Bild stellt ein Tortendiagramm dar, das den Anteil unterschiedlicher Geldvermögensbestandteile privater Haushalte in Deutschland am Ende des Jahres 2023 zeigt. Das gesamte Geldvermögen beträgt 7,9 Billionen Euro und wird in verschiedene Komponenten aufgeteilt:

1. **Bargeldeinlagen**: 
   - Anteil: 40,9%
   - Betrag: 3.243 Mrd. Euro

2. **Rentenpapiere**:
   - Anteil: 4,3%
   - Betrag: 345 Mrd. Euro

3. **Zertifikate**:
   - Anteil: 1,4%
   - Betrag: 112 Mrd. Euro

4. **Aktien**:
   - Anteil: 1,9%
   - Betrag: 151 Mrd. Euro

5. **Investmentfonds**:
   - Anteil: 9,2%
   - Betrag: 730 Mrd. Euro

6. **Versicherungen**:
   - Anteil: 14%
   - Betrag: 1.109 Mrd. Euro

7. **Sonstiges**:
   - Anteil: 28,7%
   - Betrag: 2.277 Mrd. Euro

Das Diagramm zeigt deutlich, dass Bargeldeinlagen den größten Anteil am Geldvermögen ausmachen, gefolgt von "Sonstiges", das viele potenziell heterogene Komponenten umfassen kann. Dies gibt einen Überblick über die finanzielle Struktur und Prioritäten der Haushalte hinsichtlich ihrer Anlageformen.


Am Jahresende, direkt nach Börsenschluss an den Aktienmärkten, kalkulieren wir regelmäßig, wie sich das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland im abgelaufenen Jahr entwickelt haben dürfte. Nach unseren jüngsten Berechnungen ist das private Geldvermögen 2023 insgesamt um voraussichtlich gut 6% auf 7,9 Billionen Euro gewachsen. Einen kräftigen Impuls erhielt der Vermögensaufbau dabei von den Kursentwicklungen an den Aktienmärkten, die zu Wertzuwächsen des Geldvermögens von rund 200 Mrd. Euro führten.

 

Hinzu kam eine vergleichsweise hohe Sparquote von voraussichtlich über 11,2%, die leicht über der des Vorjahres lag. Tatsächlich hielten sich die privaten Haushalte 2023 mit Ausgaben zurück, denn zuletzt sorgten Themen wie das umstrittene Gebäudeenergiegesetz, der Nahost-Konflikt oder das weitreichende Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Schuldenbremse für eine hohe Unsicherheit. Erfreulicher sind dagegen die Sparanreize, die von den kräftig gestiegenen Zinsen bei Anleihen und Bankeinlagen ausgingen und die endlich wieder spürbare Zinseinnahmen ermöglichten.

 

2024 bleiben die Perspektiven für die Geldanlage insgesamt gut. So dürfte die allmähliche konjunkturelle Erholung in Deutschland und in anderen Teilen der Welt die weitere Kursentwicklung an den Aktienmärkten unterstützen, allerdings ohne, dass die extrem starken Kurszuwächse des Jahres 2023 erwartet werden können. Zwar wird sich der Vermögensaufbau 2024 voraussichtlich verlangsamen. Bei einem insgesamt freundlichen Umfeld dürfte das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland mit gut 4% jedoch recht solide weiterwachsen.

 

-- Michael Stappel