Einkaufsmanagerumfrage im Euro-Raum: Keine Weihnachtstimmung im Dezember!

Die schwache Nachfrage belastet weiterhin. Im Euro-Raum sinken die Einkaufsmanagerindizes im Dezember. Die tristen Umfrageergebnisse untermauern unsere Prognose einer leichten Rezession Ende 2023.
 

Das Bild stellt ein Diagramm dar, das die Entwicklung des Einkaufsmanagerindexes (PMI – Purchasing Managers' Index) für den Euro-Raum von 2021 bis 2023 zeigt. Der PMI ist ein Wirtschaftsindikator, der die Geschäftslage im Verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor abbildet. 

Im Diagramm sieht man:

- **Den Verlauf des Composite PMI EWU:** Diese Linie zeigt die Schwankungen des Index über den ausgewählten Zeitraum, wobei ein Rückgang der Werte von 2021 bis 2023 erkennbar ist.

- **Die Wachstumsschwelle bei 50 Punkten:** Diese Linie dient als Referenzpunkt. Ein Wert über 50 deutet auf Wachstum hin, während ein Wert darunter auf eine Kontraktion hindeutet.

- **Einen Titel „Keine Weihnachtsstimmung:"** Dies deutet darauf hin, dass die aktuellen oder jüngeren Werte des Index wenig Optimismus für den wirtschaftlichen Aufschwung, möglicherweise auch speziell für die Weihnachtszeit, zur Zeit der Erstellung des Diagramms vermitteln.

Zusammengefasst weist das Diagramm auf eine allgemein stagnierende oder rückläufige wirtschaftliche Aktivität innerhalb des Euro-Raums in dem betrachteten Zeitraum hin.


Die Einkaufsmanager im Euro-Raum zeigen sich im Dezember wieder etwas skeptischer. Nach Angaben von S&P Global sinkt die Produktion in der Industrie weiter, die Geschäfte der Dienstleister schwächeln und beide Sektoren verzeichnen spürbare Auftragsrückgänge. Damit schrumpfen die Auftragspolster weiter und die Unternehmen halten sich bei ihren Beschäftigungsplänen zurück. Hinsichtlich der Inflationsentwicklung sinken zwar die Preise in der Industrie, die Dienstleister vermelden aber erneut steigende Verkaufspreise. Von einer breiten Inflationswarnung kann aber noch keine Rede sein.

 

Der übergeordnete Composite-Einkaufsmanagerindex sank im Dezember um 0,6 Punkte auf 47,0 Zähler. Das Barometer für die Industrie verharrt im kontraktiven Bereich, während der Index für die Dienstleister nachgibt. Für den Dezember deuten die Daten damit auf keine Verbesserung der ohnehin schwachen Wirtschaftslage hin. Das Bruttoinlandsprodukt in der EWU dürfte im Schlussquartal 2023 zum zweiten Mal in Folge geschrumpft sein. Von Weihnachtsstimmung keine Spur. Auch die Geschäftsaussichten bleiben verhalten. Für die Industrie meldet S&P Global hier immerhin eine leichte Verbesserung. Insgesamt dürfte die Wirtschaft im kommenden Jahr daher nur langsam wieder Tritt fassen.

 

Auch in den beiden großen Mitgliedsländern hat sich die Stimmung eingetrübt. Der Composite-Index für Deutschland sank von 47,8 auf 46,7 Punkte, da sich der Index bei den Dienstleistern nach einer Verbesserung im Vormonat wieder abschwächte. Die Industrie konnte dagegen auf niedrigem Niveau leicht zulegen. In Frankreich verlor der Composite-Index 0,9 Punkte und erreichte einen Stand von 43,7 Punkten. Beide Teilsektoren gaben nach. Damit scheint sich die schlechte wirtschaftliche Lage zu verfestigen.

 

-- Dr. Christoph Swonke