Einkaufsmanagerumfrage im Euro-Raum: Rezession zum Jahresende 2023
Leichte Verbesserungen der Einkaufsmanagerindizes im Euro-Raum ändern nichts an der schwierigen Situation. Die schwache Nachfrage belastet weiterhin. Dem Euro-Raum droht eine Rezession.
Die Stimmung der Einkaufsmanager im Euro-Raum bleibt im November trotz einer leichten Verbesserung getrübt. Eine konjunkturelle Wende ist angesichts der Umfragewerte derzeit noch nicht in Sicht. Gleichzeitig zeichnet sich ein anhaltend hoher Preisdruck im Dienstleistungssektor ab. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte im Schlussquartal erneut sinken. Damit wird eine Rezession immer wahrscheinlicher.
Zur Mitte des vierten Quartals bleibt die konjunkturelle Situation im Euro-Raum weiterhin schwierig. Der Composite Einkaufsmanager-Index von S&P Global ist im November zwar leicht von 46,5 auf 47,1 Punkte angestiegen. Mit einem Niveau weiterhin deutlich unter der Wachstumsschwelle von 50 Indexpunkten steht das Signal aber auf Rezession im Währungsgebiet.
Die Auftragseingänge sind laut S&P Global weiterhin stark rückläufig. Die Folge sind nach Angaben der Einkaufsmanager schrumpfende Auftragsbestände. Um Überkapazitäten zu vermeiden, sinken die Beschäftigungsabsichten in der Industrie. Aufgrund gestiegener Lohnkosten sind die Verkaufspreise im Dienstleistungssektor gestiegen, während die Industrie von Preisrückgängen berichtet. Die Bewertung der Geschäftsaussichten wird von S&P Global allenfalls als moderat positiv bezeichnet.
Auch die Einschätzungen der deutschen Einkaufsmanager haben sich im November leicht verbessert. Der Composite-Index stieg um 1,2 Punkte auf 47,1 Indexpunkte. Sowohl bei den Dienstleistern als auch im verarbeitenden Gewerbe stiegen die jeweiligen Werte, beide blieben aber unter der Wachstumsschwelle. In Frankreich hingegen verschlechtert sich die Stimmung erneut, wenn auch nur leicht. Der Composite-Index verliert 0,1 Punkte und erreicht im November einen Stand von 44,5 Punkten. Während der Index für die Industrie leicht sinkt, stabilisiert sich der Index für den Dienstleistungssektor.
-- Dr. Christoph Swonke