Einkaufsmanagerumfrage im Euro-Raum: Von Aufschwung oder Erholung keine Spur!

Der Composite-Einkaufsmanagerindex für den Euro-Raum ist im August erneut spürbar gesunken. Sowohl bei den Dienstleistern als auch in der Industrie liegen die Messzahlen im kontraktiven Bereich.

 

Das Bild stellt ein Diagramm dar, das die Entwicklung der Einkaufsmanagerindizes (PMI) für die Industrie und den Service Sektor im Euro-Raum über einen Zeitraum von 2019 bis 2023 zeigt. 

### Details zur grafischen Darstellung:
- **Linien:** 
  - Die blaue Linie repräsentiert den PMI im Industriesektor.
  - Die orange Linie steht für den PMI im Dienstleistungssektor.
  - Die gestrichelte Linie zeigt die Wachstumsschwelle an, welche bei einem PMI-Wert von 50 liegt.

### Interpretation der Daten:
- **PMI-Werte über 50:** Deuten auf Expansion oder Wachstum hin.
- **PMI-Werte unter 50:** Signalisieren eine Kontraktion oder ein Schrumpfen der Wirtschaftsaktivität.

### Analyse des Diagramms:
- **Tiefpunkt in 2020:** Beide Indizes zeigen einen deutlichen Rückgang im Jahr 2020, vermutlich bedingt durch die Auswirkungen der COVID-19 Pandemie.
- **Erholungsphase:** Nach dem Tiefpunkt erholen sich die Indizes, wobei der Industrie-PMI sich tendenziell stabiler zeigt als der Service-PMI.
- **Aktuelle Situation (2023):** Beide Indizes pendeln um die Wachstumsschwelle von 50 Punkten, was darauf hinweist, dass im Euro-Raum keine deutliche Erholung oder starkes Wachstum verzeichnet wird.

### Zusammenfassung:
Das Bild illustriert die schwankende wirtschaftliche Aktivität im Euro-Raum über diese Jahre, beginnend mit dem Einbruch durch die Pandemie und einem moderaten Aufwärtstrend ohne klare Anzeichen starker Erholung bis 2023.

 

Die Umfrage unter den europäischen Einkaufsmanagern zur Mitte des dritten Quartals zeichnet ein deutliches negatives Bild der Konjunktur im Euroraum. Die Wirtschaft rutscht weiter ab! Der Composite Einkaufsmanagerindex von S&P Global fiel von 48,6 auf 47,0 Indexpunkte. Das Stimmungsbarometer der Dienstleister rutscht unter die Wachstumsschwelle von 50 Indexpunkten, der Index für die Industrie kann sich nur leicht verbessern, bleibt aber mit 43,7 deutlich im Kontraktionsbereich.

 

In beiden Teilbranchen berichten die befragten Einkaufsmanager von rückläufigen Auftragseingängen und einer nachlassenden Geschäftstätigkeit. Insgesamt planen die Unternehmen keinen weiteren Personalaufbau, da auch die Geschäftserwartungen deutlich pessimistischer ausfallen. Während der Preisdruck in der Industrie nachlässt, steigen die Einkaufs- und Verkaufspreise bei den Dienstleistern weiter.

 

In den beiden großen Euroländern Deutschland und Frankreich zeigt sich ein recht ähnliches Bild: Die Messzahlen für die Industrie können sich auf sehr niedrigem Niveau zwar leicht erholen, sie bleiben aber weiterhin deutlich unter der Wachstumsschwelle von 50 Indexpunkten, in Deutschland sogar unter 40 Punkten. Bei den Dienstleistern schwächten sich die entsprechenden Indizes weiter ab und rauschen auch in den kontraktiven Bereich.

 

Die deutliche Schwächephase in der Industrie hält an. Die leichte Verbesserung des entsprechenden Einkaufsmanagerindex findet nur auf sehr niedrigem Niveau statt. Hier ist weiterhin mit negativen Konjunkturimpulsen zu rechnen. Die ausgeprägte Stimmungseintrübung bei den Dienstleistern dämpft jedoch zunehmend die Hoffnung, dass der Dienstleistungssektor die Konjunktur im weiteren Jahresverlauf stützen kann.

 

Der Gegenwind für die Konjunktur nimmt also zu. Von einem Aufschwung oder einer Erholung im Euroraum kann derzeit keine Rede sein. Zudem ist aufgrund der aufwärtsgerichteten Preisentwicklung bei den Dienstleistern weiterhin mit Inflationsdruck zu rechnen, der sich in den kommenden Monaten auch in der Kerninflation des Euroraums bemerkbar machen dürfte.

-- Dr. Christoph Swonke