US-Häusermarkt – schwach, aber nicht im Abwärtsstrudel

Einer schwachen Häusernachfrage steht in den USA ein knappes Angebot gegenüber. Dies ließ zuletzt die Preise wieder steigen. Dennoch dürfte sich die Erholung des Häusermarktes nur schleppend fortsetzen.
 

Das Bild stellt ein Diagramm dar, das die Entwicklung der US-Hauspreise von 2005 bis 2023 zeigt. Es enthält zwei Hauptinformationen:

1. **Hauspreise Veränderung (L.S.)**
   - Die orangene Fläche repräsentiert die jährliche Veränderungsrate der Hauspreise. Diese Rate ist rechtswertig in Prozent (%).
   - Die positive und negative Schwankung stellt Wachstums- und Rückgangprozesse in den Hauspreisen dar.

2. **Hauspreisindex (R.S.)**
   - Die blaue Linie symbolisiert den US-Hauspreisindex für den genannten Zeitraum. Dieser Index ist rechtswertig dargestellt und basiert auf einem Wert von 100, der im Jahr 2005 gesetzt wurde.
   - Die kontinuierliche Steigerung des Indexes zeigt den allgemeinen Anstieg der Hauspreise über die Jahre.

**Titel und Kontext:**

Der Titel "US-Häuserpreise trotz angespannter Lage recht robust" deutet darauf hin, dass trotz wirtschaftlicher Herausforderungen oder anderer Faktoren, die normalerweise die Hauspreise beeinträchtigen könnten, die US-Hauspreise recht stabil und anhaltend gestiegen sind. 

**Zeitraum:**

Das von der Grafik abgedeckte Zeitfenster 2005 bis 2023 gewährt einen Einblick in langfristige Trends und wie verschiedene globale Ereignisse, Wirtschaftskrisen oder politische Maßnahmen die US-Immobilienpreise beeinflusst haben könnten.

**Quelle:**

Die Daten der Grafik sind aus den Quellen "FHFA, OeNB" entnommen, was darauf hinweist, dass die Informationen aus offiziellen, institutionellen Wirtschaftsforschungseinrichtungen stammen.


Erst Mitte 2022 kam ein langjähriger Aufwärtstrend bei den US-Häuserpreisen zum Stillstand. Sichtbar gestiegene Hypothekenzinsen und Rezessionssorgen reduzierten deutlich die Nachfrage nach Wohnungen und Häusern. Bis zum Jahreswechsel kamen die Preise unter Druck und sanken in den 20 größten Metropolen um knapp 7%. Im landesweiten Durchschnitt lag der Rückgang jedoch nur bei knapp 0,7% (FHFA-Index). Stützend wirkt, dass einer schwachen Nachfrage ein sehr knappes Angebot gegenübersteht. Deshalb hat sich im Frühjahr der Preisrückgang nicht fortgesetzt, stattdessen ging es zuletzt wieder leicht aufwärts. Auch für April wurde jüngst ein Preisplus von 0,7% gegenüber Vormonat gemeldet. Im Jahresdurchschnitt 2023 wird wohl der befürchtete Rückgang bei den Häuserpreisen gegenüber Vorjahr ausbleiben. In der zweiten Jahreshälfte könnten die Preise allerdings erneut unter Druck geraten, wenn sich die konjunkturelle Lage weiter eintrübt.

 

Trotz des hohen Preisniveaus war bis Ende 2021 für einen typischen US-amerikanischen Haushalt der Kauf eines durchschnittlichen Hauses finanziell gut möglich. Danach hat sich durch den deutlichen Anstieg der Zinsen die Erschwinglichkeit erheblich verschlechtert. Dies hat bei der Zahl der Transaktionen tiefe Spuren hinterlassen. Von dem pandemiebedingten Hoch bei den Verkäufen im Jahr 2021 zeigt sich ein dramatischer Rückgang. Es ist jedoch wenig überraschend, dass vor allem die „existing home sales“ so niedrig notieren. Haben sich doch viele Eigenheimbesitzer erst vor kurzem die niedrigen Zinsen durch eine Umfinanzierung gesichert.

 

Anders als bei der letzten großen Krise am Häusermarkt, die 2007/2008 begann, liegt die Bautätigkeit auf niedrigem Niveau. Zuletzt stieg die Zahl der Baubeginne zwar deutlich, aber die Entwicklung der Genehmigungen lässt uns in den kommenden Monaten eher ein moderates Wachstum bei der Bautätigkeit erwarten. Dennoch spricht das in der zweiten Jahreshälfte wohl wachsende Angebot an neu gebauten Häusern gegen deutlich steigende Preise. Die Erholung am Häusermarkt dürfte sich auch im kommenden Jahr schleppend fortsetzen. Durch das hohe Preisniveau und das veränderte Zinsumfeld ist für einen Durchschnittshaushalt eine Immobilie weiterhin nur schwer erschwinglich.

 

-- Dr. Christine Schäfer