Quo Vadis mRNA?

Die COVID-Pandemie erreichte ihren Höhepunkt in den Jahren 2020-2022. Dass es nicht noch schlimmer kam, ist vor allem den mRNA-Impfstoffen zu verdanken. Vor allem die kurzen Entwicklungs- und Produktionszeiten für einen neuen Impfstoff spielten dabei eine große Rolle. Insgesamt wurden 13 Milliarden Impfstoffdosen verabreicht, vor allem mRNA-Impfstoffe. Nun stellt sich die Frage, wie es mit der mRNA-Technologie nach dem Ende der Pandemie weitergeht.
 


Eine ganze Reihe neuer Wirkstoffe befindet sich in der Entwicklung oder bereits in der klinischen Erprobung. Dazu zählen neben den Corona-Impfstoffen der nächsten Generation, vor allem Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten wie Influenza (Grippe), RSV, Tuberkulose, CMV, EBV, HSV, HIV oder HPV. Darüber hinaus bietet die Krebsmedizin in Form von therapeutischen Impfungen interessante Einsatzmöglichkeiten für mRNA-basierte Wirkstoffe. Ein weiteres Anwendungsgebiet, in dem der Einsatz von mRNA-Therapeutika erprobt wird, sind Stoffwechselerkrankungen. Derzeit befinden sich mehr als 60 mRNA-Wirkstoffe in der Pipeline.

 

Das mRNA-Marktvolumen betrug 2022 rund 62 Mrd. US-Dollar und dürfte laut Marktforschern bis 2030 auf 72 Milliarden US-Dollar ansteigen. Das entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von zwei Prozent. Das klingt zunächst nicht viel. Der Grund dafür ist, dass der Markt nach Abklingen der Corona-Pandemie für die nächsten zwei bis drei Jahre zunächst schrumpfen und erst danach wieder in die Wachstumszone zurückkehren dürfte. Der Kapitalmarkt sieht die Chancen der mRNA-Technologie unseres Erachtens skeptischer als viele Marktforschungsunternehmen.

 

-- Peter Spengler und Sven Kürten