Europäische Zykliker erscheinen wieder attraktiv

Trotz oder gerade wegen des weiterhin angespannten Wirtschaftsumfeldes haben Unternehmen mit internationaler Ausrichtung viel Nachholbedarf

 

Die jüngste Aktienrally war über Regionen und Sektoren hinweg zu spüren. Wir sehen im aktuellen und im erwarteten Umfeld aber weiterhin mittelfristig Nachholbedarf für europäische Zykliker, diese sollten bei der Aktienauswahl übergewichtet werden.

 

Diese Aktiensektoren haben 2022 im Zuge der Konjunktursorgen bereits deutliche Bewertungseinbußen hinnehmen müssen, während sowohl die realisierten Gewinne als auch deren Erwartungen für die Folgejahre sehr robust geblieben sind. Dieser Aspekt spricht trotz des weiterhin angespannten Wirtschaftsumfeldes für wirklich günstige Bewertungen. Dabei bieten diese Branchen zum Teil stattliche Dividendenrenditen über 5%, die gerade in Zeiten von Marktturbulenzen puffernd wirken.

 

An dieser Stelle stechen die Sektoren Banken, Energie, Rohstoffe, aber auch Automobile hervor. Die Bewertungseinbußen gehen bis zu 40% bei Dividendenrenditen bis fast 7%. Banken dürften vom weiterhin hohen Zinsumfeld profitieren, die Energiebranche von der anhaltenden Energiekrise. Insgesamt sind Zykliker auch die Investments, die den Aufschwung nach der Rezession am frühesten und stärksten antizipieren und in Kurssteigerungen umwandeln. Allesamt entsprechen wohlsituierten Großunternehmen, die über entsprechende Marktanteile und daher Preissetzungsmarkt verfügen. Sie sind daher nicht nur die Inflationsverursacher, sondern auch Inflationsgewinner und erscheinen in diesem Umfeld attraktiv.

 

Außerdem muss man auch einmal ehrlich sein. Wir reden hier von Unternehmen die offensichtlich oder auch im Hintergrund unseres Alltags nicht mehr wegzudenken sind. Ihre Produkte und Dienstleistungen werden von uns im Privat- und Berufsleben täglich genutzt. Wenn dies von den Anlegern neu erkannt wird, so wird deren Aktien auch mehr Wert zugesprochen. Zum Jahresende 2023 erwarten wir den DAX bei 15.000 Punkten, den Euro Stoxx 50 bei 4.100 Punkten.

-- Sven Streibel


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