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EZB-Obere verabschieden sich in die Sommerpause

Erwartungsgemäß haben die Währungshüter bei ihrer heutigen Zusammenkunft die Leitzinsen unverändert belassen (Einlagesatz: 3,75%).
 

Das Bild stellt zwei Diagramme dar, die wirtschaftliche Prognosen in Bezug auf Zinssenkungen und Inflation abbilden:

### 1.**Linkes Diagramm: Zinssenkungen auf der Agenda**
- **CIS-Swaps:** Analysiert die Zinsen am Geldmarkt, wobei die kumulierten Zinssenkungen in Basispunkten (Bp) dargestellt werden.
- **Skala:** Zeigt den Zeitpunkt der erwarteten Zinssenkungen mit entsprechenden Veränderungen.

### 2.**Rechtes Diagramm: Inflation: Zielmarke rückt langsam näher**
- **Inflationsrate:** Zeigt den Verlauf der Inflationsrate von 2020 bis prognostiziert 2026 (siehe Skala in der linken Spalte, J/J bedeutet "Year on Year", also jährlicher Vergleich).
- **Zielmarke:** Die langfristige Projektion der Inflationsrate nähert sich dem angestrebten Ziel über die Jahre.
- **Prognosen:** Es beinhaltet aktuelle Inflationsprognosen und projiziert niedrige Inflationsraten nach einem anfänglichen Hoch.

### Datenquelle
Die Datenquelle ist Bloomberg und DZ BANK, was auf eine vertrauenswürdige analytische Grundlage hinweist.

### Interpretation
- **Zinssenkungen:** Der Markt erwartet in naher Zukunft kumulierte Zinssenkungen.
- **Inflation:** Frühere Inflationshochs kühlen derzeit ab, mit einem langsamen Annähern an langfristige Inflationsziele.

Dieses Bild könnte nützlich sein für Investoren und wirtschaftliche Analysten, die zukünftige Wirtschaftstrends und monetäre Politik verstehen möchten.


Bevor sich die europäischen Währungshüter endgültig in die Sommerpause verabschiedeten, wurde heute ein letztes Mal über das weitere geldpolitische Vorgehen beraten. Wie erwartet wurden keine Anpassungen an den Leitzinsen vorgenommen. Der Einlagesatz bleibt somit unverändert bei 3,75% (Hauptrefinanzierungssatz: 4,25%). Im geldpolitischen Statement betonten die Notenbankvertreter die Datenabhängigkeit des zukünftigen geldpolitischen Kurses. Der EZB-Rat sei nicht auf einen vorab festgelegten Zinspfad festgelegt. In diesem Zusammenhang hob Lagarde besonders hervor, dass der Ausgang der Zinsentscheidung im September völlig offen sei. Mit Blick auf die Overnight Index Swaps (OIS) lieferte die Pressekonferenz keine nennenswerten Impulse für die marktseitige Zinssenkungsfantasie. Im Einklang mit unserer Zinsprognose erwarten die Finanzmarktakteure bis zum Jahresende ebenfalls eine schrittweise weitere Lockerung der Zinszügel.

 

Wachstumsausblick mit Abwärtsrisiken behaftet – Lohnentwicklung im Fokus

 

Bemerkenswert an den heutigen Äußerungen von EZB-Präsidentin Lagarde ist unter anderem, dass die Notenbank den Konjunkturausblick für die Eurozone mit Abwärtsrisiken behaftet sieht und in diesem Zusammenhang auf geopolitische Risiken verweist. Im Rahmen der Juni-Ratssitzung wurden die Risiken für den Ausblick noch als ausgeglichen betrachtet. Hinsichtlich der Teuerungsperspektiven wurde wie im Vormonat sowohl auf Aufwärts- als auch auf Abwärtsrisiken hingewiesen. Besonderes Augenmerk der Notenbank-Oberen liegt derzeit auf der Lohnentwicklung im Euroraum. Diese gilt als einer der treibenden Faktoren für den hartnäckigen Preisdruck im Dienstleistungssektor (4,1% J/J). Notenbankchefin Lagarde zeigt sich überzeugt, dass der Lohndruck perspektivisch nachlassen wird.

 

Nach der Sommerpause dürfte der Zinssenkungskurs fortgesetzt werden

 

Die nächste Ratssitzung findet am 12. September statt. Im Rahmen dieser werden turnusgemäß auch die überarbeiteten Projektionen zur Konjunktur- und Inflationsentwicklung vorgestellt. Wir sind überzeugt, dass die Währungshüter bis dahin weitere Zuversicht darüber gewinnen, dass sich die Inflation in die gewünschte Richtung entwickelt. Wir rechnen daher nach der Sommerpause mit dem nächsten Zinssenkungsschritt der Notenbank (-25 Basispunkte).  

 

-- Christian Reicherter