Inflationsrate des Euro-Raums im Januar leicht niedriger

Die Verbraucherpreise im Euro-Raum sind im Januar um 2,8% gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen, nach einer Rate von 2,9% im Dezember. Die Energiepreise sorgen weiterhin für einen nachlassenden Preisdruck.

 

 

Die Inflationsrate im Euro-Raum (HVPI: Harmonisierter Verbraucherpreisindex) ist im Januar nach vorläufigen Angaben von 2,9% auf 2,8% gesunken. Während die Preise für Energie im Januar erneut gesunken sind, ließ der Preisauftrieb auch bei Nahrungsmitteln und industriellen Gütern in der EWU weiter nach. Bei den Dienstleistungen blieb die Rate dagegen den dritten Monat in Folge mit einer immer noch hohen Rate von 4,0% unverändert.

 

In den größten Mitgliedsländern gab es aber keine einheitliche Tendenz. In Frankreich ging die Rate von 4,1% auf 3,4% zurück, in Deutschland sank sie von 3,8% auf 3,1%. In Spanien (von 3,3% auf 3,5%), in Italien (von 0,5% auf 0,9%) und in den Niederlanden (von 1,0% auf 3,1%) stieg die Inflationsrate dagegen wieder an. Hier scheint der preisdämpfende Effekt von den Energiepreisen allmählich auszulaufen. Im Euro-Raum insgesamt fielen die Energiepreise aber immer noch.

 

In Deutschland sanken im Januar gemäß nationalem Verbraucherpreisindex gerade im Bereich Energie die Preise im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich. Der Wegfall der Preisbremsen für Energieprodukte sowie die Erhöhung des CO2 Preises zum Jahreswechsel fielen dabei kaum ins Gewicht. Stärkeren Preisauftrieb verzeichneten die Dienstleistungen. Auch in Frankreich ließ der Preisdruck fast überall nach, nur bei den Dienstleistungen zog die Rate in der Abgrenzung des nationalen Verbraucherpreisindex leicht an.

 

In den kommenden Monaten dürfte die Inflationsrate der EWU schrittweise zurückgehen, allerdings nur in kleinen Schritten. Der Rückgang der Energiepreise verliert – wie man schon ein einigen Ländern sieht – allmählich an Stärke. Zudem wird wohl die Preisentwicklung für Dienstleistungen aufgrund der gestiegenen Löhne hartnäckig erhöht bleiben. Nachlassender Preisdruck bei Nahrungsmitteln und bei den industriellen Gütern sorgt dagegen für eine gewisse Entlastung.

 

-- Dr. Christoph Swonke