Künstliche Intelligenz: Eine Technologie verändert die (Börsen-)Welt

Mit der Veröffentlichung des Chatbots „ChatGPT“ vor rund 15 Monaten hat das Thema Künstliche Intelligenz (KI) die breite Öffentlichkeit erreicht. Kritische Stimmen, die anfänglich von einem Hype sprachen und die Möglichkeit in Zweifel zogen, mit auf KI basierenden Lösungen Geld zu verdienen, sind mittlerweile verstummt bzw. deutlich leiser geworden.

 

Künstliche Intelligenz ist kein Trend, sondern eine Zukunftstechnologie. Sie besitzt das Potenzial, das Arbeitsleben und den Alltag der Menschen sowie auch die (Börsen-)Welt zu verändern. Dies haben die jüngsten Quartalsergebnisse zahlreicher Technologieunternehmen gezeigt. Auch auf der aktuell stattfindenden Mobilfunkmesse „Mobile World Communications Barcelona“ nimmt KI eine herausgehobene Stellung ein.

 

Höhepunkt der bisherigen „Tech-Berichtssaison“ waren die Zahlen des US-Chipentwicklers Nvidia. Aber auch Auftragsfertiger wie TSMC berichten von hoher Nachfrage. Der taiwanesische Konzern baut bzw. plant genau wie viele weitere Chiphersteller neue Fabriken. Initiativen zur Förderung einer nationalen Halbleiterproduktion in Deutschland, Israel, Japan und den USA unterstützen diese Pläne mit Subventionen und Steueranreizen.

 

Zu den großen „KI-Profiteuren“ zählen auch Cloud-Anbieter, die ihren Kunden u.a. die Infrastruktur für die Generierung bzw. Optimierung von KI-Modellen zur Verfügung stellen und auch eigene, sehr umfangreiche Sprachmodelle (sog. Foundation-Modelle) entwickeln. Die hohe Nachfrage nach KI-Infrastruktur spiegelte sich vor allem in einer wachsenden Umsatzdynamik bei Cloud-Angeboten wider, deren Anbieter allesamt mit ihren Quartalszahlen die jeweilige Markterwartung übertreffen konnten.

 

Auch in der Cybersicherheitsbranche trägt KI maßgeblich zur Verbesserung und Weiterentwicklung der Lösungsangebote & Dienstleistungen bei. Sie durchsucht mit höchster Verlässlichkeit große Datenmengen nach Anomalien, die auf Sicherheitsvorfälle hinweisen könnten, und kann dabei verdächtige Aktivitäten in Echtzeit erkennen, die menschlichen Beobachtern entgehen. KI beschränkt sich hier nicht nur auf die Erkennung bekannter Bedrohungen, sondern kann auch neue Arten von Angriffen identifizieren und blockieren.

 

Und schließlich hat die KI-Thematik auch den Bereich der Software-Anwendungen (Applikationen) erreicht, die ihren bisherigen Produktpaletten erste „KI-Tunings“ verpasst haben, die von den Unternehmenskunden begierig getestet und zunehmend auch in von Form von (Premium-)Software-Abonnements gebucht werden. 

 

Aus unserer Sicht steht die KI erst am Anfang ihrer Entwicklung. Wir sind davon überzeugt, dass immer mehr Endgeräte wie Computer, Smartphones oder VR-Headsets mit leistungsstarken KI-Funktionalitäten ausgestattet werden und die Verbraucher auf diese Weise beim Konsum von Informationen oder dem Erstellen von Inhalten Unterstützung erhalten. Auch auf Unternehmensebene, vor allem im Automobil-, Finanz- und Gesundheitssektor, im Bildungswesen sowie auf dem Gebiet der Cybersicherheit wird KI unseres Erachtens künftig eine noch größere Bedeutung spielen.

- Ingo Wermann


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